HCH goes Baroque – Ludwigsburg 2019

Von McHarder

Und wieder ein neues Hockeyturnier… Ach nein, stimmt ja gar nicht. Der harte, aber kleine Turnierteil der großen Trainingsgemeinde der Senioren des HC Bad Homburg bereichert mit seiner Teilnahme ja schon seit Ewigkeiten das Hallenhockeyturnier für Damen, Senioren und Alte Herren des TSV Ludwigsburg. Mit einer Ausnahme: Der Verfasser dieses Artikels vermied (warum auch immer) seit zehn Jahren, nach Ludwigsburg zu fahren. Da aber Axel seine Zusage letztes Jahr für Hannover von des Verfassers diesjähriger Teilnahme in Ludwigsburg abhängig machte, und eine Turnierteilnahme mit vier Feldspielern dann vielleicht doch weniger Sinn macht, ergab sich Verfasser dem Druck der anderen und sagte zu (eigentlich damals noch in der Hoffnung, mit sieben bis acht Feldspielern dort aufzulaufen, um den alten Körper auch mal eine Pause auf der Bank gönnen zu können ,-).

Aber weit gefehlt, wir fuhren mit fünf Feldspielern und Sven im Tor, der – durch die Absage von Hans, der als TW eingeplant war – 36 Stunden vor Abfahrt von seinem Glück erfuhr. Da Ludwigsburg ja nicht so weit ist, und in der Regel daher die Abfahrt Samstagmorgen stattfindet, traf es sich gut, dass wir am Freitag vorher noch als amtierende Deutsche Meister im Beachhockey der Senioren vom Magistrat der Stadt Homburg zur Sportlerehrung eingeladen waren. Wein und Essen umsonst. Was soll ich sagen? Die Augen einiger waren bei Abfahrt 7:30 bei Tim doch deutlich kleiner als sonst, aber der gewohnte Turnierauftakt am Freitag wurde so gut simuliert.

Knappe zwei Stunden später kamen wir bei strahlender Sonne und frühlingshaften Temperaturen in Ludwigsburg an und konnten uns ins Turnier werfen. Der Start wurde mit einem 2:2 gegen die Pink Panther vom Saar05 Saarbrücken ordentlich absolviert; aber ohne Auswechselspieler, so war uns klar, wird das nix. Dann erst mal knappe fünf Stunden Pause, wir gingen also ungeschlagen in den Nachmittag. Da es draußen immer wärmer wurde, wurden Stühle und Tische aus der Halle herausgetragen, und der übliche Turnierverlauf folgte. Die weiteren Spiele gegen (die mit einer Großfeldmannschaft angereisten) Lampen vom 1. Hanauer THC und gegen den Gastgeber wurde beide knapp verloren. Ärgerlich, gegen den TSV erst in buchstäblich letzter Sekunde.

Und schon war der Tag schon wieder um, wir – wie auch immer – erst kurz vor der Abendveranstaltung im Hotel und dann geduscht auf die Minute pünktlich an der Bar. Denn – und hier ein dickes Lob an die Veranstalter – Unterkunft und Partylocation waren eins, nämlich das „Schlosshotel Monrepos“, herrlich gelegen zwischen einem Gestüt und einem Weingut in der Parkanlage der Domäne Montrepos.

Domäne Schloss Montrepos mit dem Hotel am linken Bildrand

Wenn auch die Getränkepreise Hotelniveau (welch Wunder) hatten, folgte ein großartiger Turnierabend. Exzellentes schwäbisches Buffet an gedeckten Tafeln hatten wir bei einem Turnier auch noch nicht. Vorteil: Keine Schlangen, ausreichend Sitzplätze, angenehme Hotelatmosphäre und mit Blick auf Barbereich und Tanzfläche optimal positioniert. Durch zügiges Essen (da keine Wartezeiten wie z.B. bei ASV ,-)) und einem DJ, der so gegen 20:30 Uhr anfing aufzulegen, füllte sich die Tanzfläche bereits um kurz nach 21:00 Uhr. Spätestens um 22:00 Uhr platze diese aus allen Nähten, und nicht nur Verfasser war inzwischen der Meinung, der DJ müsse doch jetzt langsam mal sein Pulver verschossen haben. Was folgte war eine großartige Ü40-Party mit einem dem Alter und dem Alkoholpegel angemessenen Repertoire von den Stones über Nirvana bis zu Robbie Williams; da war wirklich für jeden was dabei. Die Tanzfläche klebte, die Hemden auch, und abgeschlossen haben wir um 04:00 Uhr mit „Wer hat an der Uhr gedreht“. Alles in allem: 1a, besser geht‘s nicht, Tresengold!

Großer Vorteil bei dieser Location war halt, dass die Notwendigkeit von Taxi oder mehr oder weniger längerem Fußmarsch nicht bestand. Jeder konnte irgendwann einfach auf sein Zimmer gehen. Was auch alle taten. Kleiner Partynachtrag: Verfasser trank seine erste KaMu. Wie es dazu kam? Bei frühmorgendlicher Diskussion – muss so gegen halb drei gewesen sein – mit einem Mitt-30er, dass wir ja doch für unser Alter noch ganz feierfreudig seien, wurde Verfasser auf ein Getränk seiner Wahl eingeladen. Wahrscheinlich der Lautstärke auf der Tanzfläche geschuldet, kam Jochen (der Mitt-30er) allerdings mit einer KaMu und nicht mit Cola Rum zurück! Verfasser ließ sich jedoch nix anmerken und trank dann halt die KaMu (geht, muss man aber nicht literweise haben).

Beim Frühstück sahen (zum Glück alle) noch so aus wie sie waren, nämlich ziemlich mitgenommen von den Strapazen des ersten Tages und der Turnierfete. Aber hilft ja nix, also ausgecheckt und zurück in die Halle, zwei Spiele mussten wir ja noch „überleben“. Da uns Sven ganz früh schon verlassen hatte, um seinen Sohn als Betreuer auf den Hockeyplatz zu begleiten, hatten wir noch für das erste Spiel am Sonntag einen Ersatzkeeper aufzutreiben, was wir aber bereits auf der Feier eingetütet hatten. Natürlich stellt sich morgens dann immer noch die Frage, ob Gastspieler sich daran erinnert und auch tatsächlich aufschlägt, aber Balli vom späteren Turniersieger der Senioren (Concordia Tremoniensis) hielt Wort. Auch Seb (ebenfalls Concordia) – den Verfasser zu wirklich sehr später Stunde angesprochen hatte, ob er nicht noch aushelfen möchte – und Horst vom Gastgeber TSVL standen pünktlich auf dem Platz.

Hat leider nichts genützt, trotz deutlicher Überlegenheit – aber mehreren Chancentods im Sturm – endete das Spiel gegen unsere italienischen Hockeyfreunde aus Brescia 0:0. Wie gut die Party wirklich gewesen sein muss, zeigte sich daran, dass Tim und sein anschließend mutig bestelltes Weißbier sich gegenseitig wohl so 20 Minuten anstarrten (eine Szene wie bei jedem Sergio Leone-Western – zieh!), bis Tim den ersten Schluck setzen konnte. Nach gefühlt einer Stunde hatte er es dann aber bezwungen, vielleicht lag es an Nicolais Solidaritätsweizen ,-). Langsam wurde es aber besser (mit dem Weißbier und dem körperlichen Zustand) und das letzte Spiel (wieder mit eingekauften Gastspielern) gegen die Fergusons vom SC Charlottenburg Berlin konnte gespielt werden (1:5 verloren, die waren klar besser).

Geschafft! Die HCH-Truppe (ohne Sven) mit letzten Kaltgetränk: Tim Ulrich, Axel Meyermann, Christian Harder, Knut Schaefer, Nicolai Hammersen

Anschließend duschen, umziehen, Kleinigkeit essen, letzte Kaltgetränke und bei 16 Grad und Sonnenschein verabschieden. Großer Vorteil Ludwigsburg: Nur knapp zwei Stunden Fahrt zurück; da zieht es sich von Kiel oder München doch etwas länger. Und so waren wir tatsächlich gegen 17:00 erschöpft, müde und ver(muskel)katert wieder zurück im Taunus.

Fazit Verfasser: Ludwigsburg im Turnierkalender aufgenommen. War eine klasse Veranstaltung mit gutem Niveau auf und neben dem Platz! Aber mit dem Wusch nach etwas mehr eigenen Spielern. Es kann doch nicht sein, dass von rund 20 Mann beim Training immer nur dieselben sechs eine Turniermannschaft stellen.

Für den HCH spielten (übrigens die exakt identische Mannschaft wie in Hannover, vielleicht nehmen wir das so fest ins Rubrum auf): Nicolai, Knut, Tim, Axel, Sven (TW, nochmal dickes DANKE für die spontane Zusage) und Verfasser sowie einige Gastspieler, u.a. Balli, Seb (beide Concordia), Horst (TSVL), Klaus (Hanau).

HCH-Senioren bei der Sportler-Ehrung in Bad Homburg

Dem Umstand, dass wir als „Beach Brothers Bad Homburg” im Juli vergangenen Jahres Deutscher Beachhockey-Meister Ü40 wurden, verdanken wir die Einladung zur diesjährigen Sportler-Ehrung der Stadt Bad Homburg, die am vergangenen Freitag (22. März) im Kurhaus stattfand.

Deutscher Beachhockey-Meister Ü40 (leider ohne Knut) – eingerahmt von Bürgermeister (und Sport-Dezernent) Meinhard Mattern links und Oberbürgermeister Alexander Hetjes rechts

Die Regionalpresse hat die „erfolgreichen ‚Oldies’ vom HC Bad Homburg“ dann auch noch einmal gewürdigt.

Ein Treppenwitz ohne Treppe ist kein Treppenwitz – Bad Schlossburg beim Nikolausturnier in Hannover

In der doch etwas abbröckelnden Turnierlandschaft für altersgerechten Hockeysport gilt es, immer wieder neue Herausforderungen aufzutun. Zum Glück schaffte es Christian (McHarder), eine Teilnahme am diesjährigen traditionellen Nikolausturnier des DHC Hannover zu akquirieren. Der Kader der Mannschaft wurde nach dem inzwischen bewährten Wiesbadener Modell zusammengestellt. Das bedeutet: einen Rumpfkader aus Bad Homburg und kein Teilnehmer aus Ahrensburg.

DHC Hannover

Zur Tresen-Challenge reisten die dafür speziell ausgebildeten und ausgewählten Spezialisten (Christian, Tim, Axel, Nicolai, Sven) bereits am Freitag an. Der letzte Feinschliff wurde während der Anreise erarbeitet. Dummerweise wurden diese Leistungen von der Jury dann nicht anerkannt, so dass der Tresengold-Titel knapp verfehlt wurde.

Bad Schlossburg ohne Ahrensburg: Axel Meyermann, Nicolai Hammersen, Knut Schaefer, Hennes Jednat (hinten von links; Tim Ulrich, Sven Schreiber, Christian Harder (vorne von links)

Am Samstag hat sich das Team dann mit Knut auf Spielstärke vervollständigt. Hannover stellt uns sogar noch einen Auswechselspieler zur Verfügung, dem leider gleich im ersten Spiel gegen den HC Wien − auf der Ersatzbank sitzend – vom Gegner ein Zahn ausgeschossen wurde (von der Bande abgeprallt, da war nichts zu machen). Danach wollte niemand mehr bei uns aushelfen. Verständlich. Im zweiten Spiel waren die Wiesbadener Young Stars der Gegner. Überlegenswert, diese Spiele mal im Rhein-Main-Gebiet auszutragen. Aber warum auch nicht für so einen Gegner mal ein paar Hundert Kilometer fahren? Zum dritten Spiel zeigte sich das Traditionsbewusstsein dieses Turniers. Neulinge müssen sich erst hocharbeiten. Und wir waren der Neuling. Also wundert es nicht, dass der Anpfiff zum letzten Spiel des Tages 10 Minuten vor Öffnung des Buffets lag.

Man hat uns aber versichert, dass wir ja im nächsten Jahr nicht mehr der Neuling seien. Und richtige Neulinge erkennt man nicht nur daran, dass sie Hockey spielen müssen, wenn die anderen alle essen dürfen. Nein. Richtige Neulinge spielen am Sonntag auch das erste Spiel. (Dazwischen lag noch die Turnierparty, die von Christian, Tim und Axel als sehr ordentlich bewertet wurde, es liegen jedoch keine gesicherten Tresengold-Berichte vor, diesmal war`s wohl nichts.)

Es wird uns eine Freude sein, im nächsten Jahr nicht mehr Neuling zu sein.

Gents in jackets

„Zu Null” wollte immer schon eine haben – eine Clubjacke. Anfang November gab es endlich eine, zwar nicht die von HCH (leider gerade „aus”), sondern die unserer Turniermannschaft „Bad Schlossburg”.

Hans und Christian als „Bad Schlossburger“

Er sieht aber nicht unglücklich aus. Christian ebenso wenig.