München 2017 – oder: die Bad Schlossburger Klassenfahrt

Tja, wer hätte das gedacht: Die Senioren werden auf ihre alten Tage noch richtig innovativ. Der Grund für diese Innovationskraft liegt eigentlich schon drei Jahre zurück, und zwar spielten wir in München (wo auch sonst) gegen die Ahrensburger Schlossgeister (stilecht im Fischerhemd). Und da uns (oder zumindest Teilen der Mannschaft) auch eine gewisse Affinität zum Norden nachgesagt wird, waren die uns schon mal per se nicht unsympathisch.

Als wir dann vor zwei Jahren zum ersten Mal den Kieler-Woche-Cup beim 1.Kieler HTC spielten – auf wen trafen wir erneut? Auf die Ahrensburger. Der Beginn und Grundstein einer feuchtfröhlichen Freundschaft wurde gelegt (wer spielt denn bei untergehender Sonne freiwillig noch einmal (zum Teil in Flip-Flop und mit Sonnenbrille) gegeneinander…)? Aus (Ahrensburger Spielermangel) musste ein Wiedersehen in München letztes Jahr leider ausfallen, aber zum Glück kreuzten sich die Wege und Schläger und Gläser erneut im Juni 2017 in Kiel. Auch wenn (auch) dieser Turnierbericht noch aussteht steht – das Fazit: Ahrensburg, Ihr seid zwar schlechter Umgang, zum Glück wissen wir jetzt aber, daß die KiWo eigentlich KiVo geschrieben wird ,-)) Was folgte lässt sich inzwischen erahnen. Ahrensburg wollte in 2017 mal wieder auf die Wiesn und zum ASV, und wir sind ja eh (seit nunmehr neun Jahren) am Start. Also beschlossen wir, uns zu einer Spielgemeinschaft zusammenzufinden. Der Name war nach reiflicher Überlegung (Bad Homburg, Ahrensburg, Schlossgeister; auch die Altvorderen des HCH traten vor Jahren übrigens als „Schlossgeister” an) schnell gefunden und so konnten dieses Jahr zwölf BAD SCHLOSSBURGer gemeinsam die Anlage des ASV München unsicher machen.

Das Bad Schlossburger-Premierenteam 2017

Wie es sich für eine Klassenfahrt gehört, reiste die Nordfraktion mit dem ICE an, und Fotos deuten darauf hin, daß Bier (im Ruhebereich) um 7:00 Uhr wohl auch schon schmeckt (oder zumindest getrunken wird, obwohl… nach den Fotos zu urteilen: „schmeckt doch“). Unser Teil (Nicolai, Tim, Christian L., Axel und der Verfasser) kam diesmal recht pünktlich in Bad Homburg bei Tim los, so daß wir rechtzeitig zum Schweinsbraten, Schnitzel oder Sauerbraten im bewährten Mannschaftshotel „Zur Post” in Ismaning einliefen. Nicht viel später traf auch die Abordnung Nord gut gelaunt ein, einem großen Wiedersehen stand nichts mehr im Weg. Ach ja, auch der Hockey-Gott hatte ein Einsehen und bescherte uns ab Freitagmittag 20 Grad, Sonne und das eine oder andere weiße Schönwetterwölkchen (fast schon kitschig). Während ein Teil noch das Mannschaftszelt aufbaute, füllte sich der ASV jetzt zusehends mit altbekannten und neuen Mitgliedern der Hockey-Familie. Da Nicolai und Verfasser a) die Wiesn eh nicht so toll finden und b) durchaus auch gerne Wein trinken (sagt man), machte sich ein Großteil des Teams mit den anderen gegen 15:00 Uhr auf den Weg auf die Wiesn, während Nicolai und Verfasser den Weg in die „Pfälzer Weinstuben” suchten.

Sonst lief der weitere Abend nach altbekanntem Plan: Martin S. wurde gegen 20:45 der Hauptgruppe auf der Wiesn zugeführt, und man traf sich geschlossen (!) um 22:30 Uhr im „Los Bandidos” wieder (alle zu Fuß, Dennis und Tim per Rikscha). Die weitere Nacht verbrachten wir gewohnt routiniert am Glas oder/und auf dem Parkett. Auch dieses Mal schafften es alle irgendwann und irgendwie zurück ins Hotel oder Zelt (Merke: Zu zweit unterwegs zu sein, verbessert die Chance, nicht in die falsche Richtung zu laufen und die Hoteltür auch aufzubekommen ,-)). Über Thekengold an dem Abend gibt es zwischen dem Verfasser und einem Ahrensburger Bad Schlossburger (Carsten) unterschiedliche Versionen. Verfasser findet, man(n) könne sich auf ein verdientes Unentschieden einigen. Schade übrigens, daß der Rest nicht mit der nächtlichen Teambesprechung auf dem Hotelparkplatz gewartet hat.

Nach einer doch etwas kürzeren Nacht erwartete uns am Samstag dann nur die Kleinigkeit von fünf Spielen (à 25 Minuten). Gefühlt – wie auch früher schon bei Klassenfahrten – konzentrierten wir uns jedoch stärker auf unsere gesellige Seite, Spiele (ob mit oder ohne Torwart – egal) konnten wohl daher nicht gewonnen werden (wir spielten gegen: ETUF Essen, Wildschweinrotte vom Düsseldorfer HC, Hockeyholics, die Keulen vom Rheydter Spielverein und den ASV München). Aber dafür war unsere Leistung später bei der Turnierparty auch durch einen guten DJ podiumsreif, und wir sicherten uns (wer auch immer) mit Sicherheit (?!) erneut Thekengold. Hinweis ASV: Ihr braucht mehr Weißwein ,-)! @Nicolai: Bitte mal über El Presidente adressieren.

Aufstehen nach unter vier Stunden Schlaf fällt mit zunehmendem Alter immer schwerer, aber auch dieses Jahr waren wir in der Lage, die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit neu zu definieren und standen rechtzeitig am Sonntag wieder auf dem Platz, um nochmal zwei Spiele gegen die Blackforest Förster und Hanse United zu absolvieren (keine Verletzten, somit alles – und der Sonnenschein immer noch – gut, Ergebnisse egal, wohl wieder nicht gewonnen). Damit hatten wir souverän vermieden, noch ein weiteres Spiel machen zu müssen.

Und so näherte sich wieder das Unvermeidliche, das Turnierende. Zelte wurden abgebaut, Taxis gen Flugplatz oder Bahnhof oder sonst wo hin bestellt, alte und neue Freunde lagen sich in den Armen, und alle hoffen viele Gesichter auch in 2018 irgendwo auf einem KuRa oder NaRa in der Republik wiederzutreffen.

Wie jede, so nahm auch diese, unsere „Klassenfahrt“ leider ein Ende, und so machten sich die Ahrensburger mit dem Zug zurück gen Norden, während wir per PKW die Rückfahrt antraten. Also fast alle… Von Nicolai und Hans bekamen wir noch Fotos, auf denen sie (ganz alleine) noch weit nach 16:30 Uhr glückselig auf ihrer Bierbank saßen: THEKENGOLD, -PLATIN, -DIAMANT klar geholt!! Gefühlte 200 WhatsApp-Nachrichten der diversen Teamteile später erreichten wir gegen 20:00 Uhr noch einigermaßen pünktlich wieder Bad Homburg und der Turniermodus konnte rechtzeitig vor Montag morgen auf „aus“ gestellt werden.

Hielten bis zum Schluss die Stellung: Nicolai und Hans

Es wird nicht das letzte Turnier sein, was die Bad Schlossburger gemeinsam bestritten haben (@Martin B.: Bitte mal klären, wann der TUKAN-Cup ist und wie wir da eine Einladung bekommen). Wir sind (nach wie vor) froh, Euch kennengelernt zu haben! Damit ist nun auch der Oktoberfest-Cup 2017 in die Geschichtsbücher eingegangen, SCHEE WARs (wieder)!!

Für die Ahrensburger BAD SCHLOSSBURGer waren dabei: Carsten, Dennis, Lars, Martin B. und Micha.

Wiesn-Cup 2014: SPAEY (same procedure as every year)?

Von Christian Harder

Auch dieses Jahr (SPAEY) stand nicht ganz überraschend wieder der inzwischen zur Tradition gewordene Ausflug zum ASV München auf unserem Turnierplan. So gab es am Freitag (26. September) das beliebte frühe Treffen um 7:45 (SPAEY), um rechtzeitig zur Mittagszeit den Schweinsbraten im Hotel Post in Unterföhring einnehmen zu könne (SPAEY). Dabei ist es immer wieder erstaunlich, wie viele Zeitzonen es im Taunus gibt, aber um 8:15 (SPAEY) trudelten dann auch die letzten Mitspieler in Bad Homburg ein, und es konnte sich eine bunte Truppe aus versierten München-Fahrern (Nicolai, Hennes, Christian H., Thomas, Sven, Tim U. + O.) und tatsächlich einigen Frischlingen (Sascha, Nicolas) auf den Weg machen. Noch beachtlicher allerdings, dass wir es geschafft haben, dieses Jahr auch eine Damen-Mannschaft zu melden, was die Bad Homburger Abordnung um Tina, Petra, Marie, Helen und Katrin ergänzte (ha, nicht SPAEY).

Die HCH-Abordnung (hier noch beim ASV) auf dem Weg zur Wiesn
Die HCH-Abordnung (hier noch beim ASV) auf dem Weg zur Wiesn

Die Hinfahrt verlief gewohnt zügig (SPAEY), so dass alle in einem Zeitfenster von rund 10 Minuten wohlbehalten im Hotel anlandeten. Der Rest des Tages verlief dann auch wieder SPAEY: einchecken, Wiesn-Outfit [mit oder ohne Lederhose (oder Dirndl), aber für alle Herren mit Club-Jacke] an, Schweinsbraten mit Knödel in der Post, dabei das erste Helle oder Weißbier, Abmarsch zum ASV, mit Überschreiten der Clubgeländeschwelle spätestens: Turniermodus „an“, weiteres Kaltgetränk, Abfahrt zur Wiesn, Weg zum Zelt, ein paar Stunden im Zelt (wo sich auch Martin S. noch zu uns gesellte), einige mit zwischenzeitlicher Bierabstinenz in der Pfälzer Residenz Weinstube (@Sven: Pfälzer Weinstube! Wer nach Fränkischen Weinstuben sucht, wird nicht fündig.), nahezu geschlossen ins Los Bandidos, zu spät zurück ins Hotel und morgens mehr oder weniger frisch zum Frühstück. Dazwischen wurde dieses Jahr allerdings nach Rückkehr ins Hotel noch eine geplante (???) (Teil-)Mannschaftssitzung in der Hotellobby/auf dem Hotelparkplatz abgehalten. Zum Glück schien aber Samstag morgen unser Captain vergessen zu haben, dass er einen Großteil der Mannschaft (den Verfasser eingeschlossen) eigentlich aus der Mannschaft streichen wollte (der Verfasser vermutet den Plan, ihn damit vom Toreschießen abhalten zu wollen).

So viele waren wir in Münchennoch nie: Christian Harder, Tim Ordemann, Nicolai Hammersen, Sascha Unterbarnscheidt, Nicolas Schneider, Helen Stephens, Katrin Pichlmüller, Martin Sillich, Hennes Jednat, Marie Krumsiek, Tina Kühnemund, Thomas Frech, Petra Schäkel, Sven Schreiber, Tim Ulrich
So viele waren wir in München noch nie (von links): Christian Harder, Tim Ordemann, Nicolai Hammersen, Sascha Unterbarnscheidt, Nicolas Schneider, Helen Stephens, Katrin Pichlmüller, Martin Sillich, Hennes Jednat, Marie Krumsiek, Tina Kühnemund, Thomas Frech, Petra Schäkel, Sven Schreiber, Tim Ulrich

Am Samstag stand dann nur noch die Kleinigkeit von je sechs (!) Spielen für die Damen und Herren an – in wahres Mammutprogramm. Wenngleich Außenstehende vermuten könnten, wir führen nur zum Spaß nach München, stimmt das nicht ganz, denn es wird auch noch mehr oder weniger gutes und mehr oder weniger intensives Hockey gespielt. Dabei waren die Ergebnisse auch SPAEY, nämlich eine bunte Mischung aus unverdienten (natürlich) und verdienten Niederlagen, einem (hochverdienten) Unentschieden und einem (noch höher) verdienten Sieg gegen die Düsseldorfer Wildschweinrotte. Auch vorher geäußerte Befürchtungen, wir würden ob der Frequenz der Spiele gar nicht dazu kommen, dem Ausrichter durch den Kauf von Getränkemarken und deren Umsatz ein ansehnliches Turnierergebnis zu bescheren, erwiesen sich rückblickend (SPAEY) als unbegründet. So verging der Tag bei spätsommerlichen Temperaturen und einem immer stärker aufklarenden Himmel wie im Fluge, und es konnten nur wenige Pausen [Nicolai, Du hattest doch das Bild von den schlafenden Mädels gemacht ,-) ] zur zwischenzeitlichen Regeneration genutzt werden. Also weiter SPAEY, nämlich relativ unregeneriert zurück zum Hotel, geduscht, umgezogen, zurück zum Club, Schlange gestanden von dem Buffet und dann ab in die Turnierparty, die wir dieses Mal noch in relativ guter Besetzung und für unsere Verhältnisse relativ früh (trotzdem sehr deutlich nach 00.00 Uhr) verließen. SPAEY war nämlich auch der DJ, der durch seinen nicht vorhandenen Plan seinen Teil dazu beitrug, die Tanzlaune der ü25-Teilnehmer zu bändigen. Wenige Stunden später muss man(n) allerdings sagen, dass der Sonntagvormittag sich so besser überstehen lässt…

Das oben angesprochene Foto...
Das oben angesprochene Foto…

Überhaupt der Sonntag: Ich glaube, das war unser erster Sonntagssieg in all den München-Jahren. Wir ließen den (allerdings schon etwas dezimierten) Schnitzeljägern nicht den Hauch einer Chance und quälten unsere bereits stark strapazierten Körper zu einem „souveränen“ 5:3. Da wir auch noch genügend Wagen und Fahrer dabei hatten, musste der Verfasser nicht unleidlich werden und kam einigermaßen zeitig zurück in den SPAEY-Stau in Richtung Bad Homburg. Angabegemäß erreichten die verschiedenen Fahrteams auf unterschiedlichen Strecken das Ziel alle mal irgendwann, so dass der Körper am späten Sonntag verdient auf Turniermodus „aus“ schalten durfte.

Für die Statistiker, hier alle Ergebnisse. Zunächst die Damen:

  • vs. Legendärs Ladies 0:2
  • vs. Roihessenperle (TV Alzey) 0:2
  • vs. Tönis Team (Alster) 0:2
  • vs. HC St. Pauli 0:4  😉
  • vs. ASV München 1:1
  • vs. Breisgauperlen 0:0
  • vs. ChakDe 1:3
  • vs. Rockstars (DHC, Turniersieger) 1:2

Und die Herren:

  • vs. Legionärs 0:1
  • vs. Schlossgeister (THC Ahrensburg) 1:2
  • vs. Keulen (Rheydter SV) 1:2
  • vs. ASV München (2. RL Süd!) 2:4
  • vs. Wildschweinrotte (DHC) 3:1
  • vs. Monte (Lübeck/Travemünde) 10:10 (am grünen Tisch)
  • vs. Schnitzeljäger 5:3

Wie immer war die Tour eine Reise wert, und auch für nächstes Jahr ist der Termin schon im Kalender eingetragen. Kleine Schwachpunkte dieses Jahr waren vielleicht die mit sieben Spielen doch schon sehr anstrengende Ansetzung und die Tatsache, dass es dieses Mal keine richtige Trennung zwischen Herren- und Seniorenmannschaften gab. Das war die letzten Jahre gefühlt besser (@Christian: das ist wirklich nur gefühlt). Neben dem (unsäglichen) DJ waren zudem die Long-Drink-Preise mit 7 Euro schon happig… Trotzdem: München 2015 – wir kommen!

Ohne „H.“: Wiesn-Turnier 2013 beim ASV München

Es gibt Turnierberichte, die kommen wirklich viel zu spät. Zu denen gehört dieser hier vom Wiesn-Turnier 2013 beim ASV München (27.-29. September). Da wir aber auch dieses Ereignis für die Nachwelt erhalten wollen, folgt hier mit rund einem Jahr Verspätung (wenngleich in der Chronologie der Webseite korrekt eingeordnet) das Wesentliche zu unserem Ausflug in die bayerische Landeshauptstadt anno 2013.

Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, haben auch wir uns – was das Turnier in München angeht – an einen bestimmten Ablauf gewöhnt. Über die Jahre kann man diesen in unseren sonstigen Turnierberichten studieren: 2009, 2010, 2011, 2012, ja selbst 2014. Es gibt immer mal wieder kleinere Abweichungen hier und da, ansonsten hat Christian Harder mit seinem Bricht vom Wiesn-Turnier 2014 Recht: Same procedure as every year (SPAEY). 2013 bildete demnach keine Ausnahme!

Großer Vorteil 2013: Uns war es gelungen, mit einer Intervention bei der Club- und Turnierleitung eine gewisse Mannschaft aus H. (siehe Turnierbericht 2012) an der weiteren Teilnahme beim Wiesn-Turnier zu hindern. Damit haben wir sicher nicht nur uns einen Dienst erwiesen.

HCH in München, September 2014: Michael Lenthe (Dachau),
HCH in München, September 2014: Michael Lenthe (Dachau), Thomas Frech, Martin Sillich, Christian Harder, Martin Schmitz-Manseck, Tim Ordemann (stehend von links); Nicolai Hammersen, Tim Ulrich, Hennes Jednat

Die Spielergebnisse:

  • vs. Hockeyholics (Alster & Co.) 2:0  (Tore: Tim, Nicolai)
  • vs. Prinzen (UHC) 4:1  (Hennes 3, Thomas)
  • vs. Danish Underdogs 2:3  (Christian, Tim O.)
  • vs. Concordia Tremoniensis 0:0
  • vs. Die Keulen (Rheydter SV) 3:5  (Tim O., Martin S., Martin S.-M.)

„Izapft os’”: HCH-Senioren beim Wiesn-Turnier 2012

Jetzt, da diese Zeilen geschrieben werden, läuft bereits das 180. Oktoberfest. Zu den seit Monaten unbehandelten Restanten auf dieser Webseite gehört der Bericht vom Wiesn-Turnier anläßlich des 179. Oktoberfests 2012. Bevor wir nun in zwei Tagen erneut gen München aufbrechen, soll die Lücke geschlossen werden (wobei der Artikel in der Chronologie allerdings dort eingeordnet wird, wo er in etwa hätte erscheinen sollen).

Die bislang größte Panne beim Wiesn-Anstich passierte im Jahr 1978. Der damalige Oberbürgermeister Erich Kiesl von der CSU verwechselte die Vokale und rief lauthals „Izapft os‘!” statt des legendären „Ozapft is’” in die Menge. Diese kleine Anekdote passt insoweit zu unserem Münchener Turnier-Erlebnis Ende September 2012, als dass eine bestimmte Mannschaft dazu Anlass gab, unsere Sprach-Kreativität herauszufordern. Aber der Reihe nach.

Am Freitag, dem 28. September, ging es morgens früh nach München. Wie üblich blieb noch Zeit, um im Gasthof zur Post in Unterföhring einen mittäglichen Schweinsbraten zu essen – eine kleine „Grundlage” für das, was folgte. Vom ASV aus ging es mit Bus und U-Bahn zur Wiesn. Irgendwann hatten wir dann auch den Reservierungseingang des Hofbräuzeltes passiert und konnten mit rund 250 bis 300 anderen Hockeyverrückten im gewohnten Block C Platz nehmen.

Alles so nett kariert: Dirndl auf der Wiesn
Alles so nett kariert: Dirndl auf der Wiesn

Bei einigen von uns kommt auf der Wiesn einmal der Punkt, wo es reicht. Zu voll, zu eng, zu laut, und das Bier schmeckt irgendwann auch nicht mehr. So fand sich eine Kohorte (Hennes, Kay, Nicolai, kurzfristig Christian L.) später in der Pfälzer Weinstube in der Münchener Residenz wieder. Die steht schon einmal für andere Getränke! Weitere versprengte Teile (Tim U., Tim O., Sven, Christian L.) zogen von der Wiesn mit der übrigen Hockey-Korona ins Los Bandidos, wo sie vermutlich Caipirinha aus Maßkrügen tranken (Die spinnen, die Bayern!). Letzteres ist zwar nicht belegt, aber gut möglich, schließlich wird, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, „in keiner Münchner Kneipe (…) so hemmungslos gefeiert wie im Los Bandidos”.

Zum Hockeygeschehen am Samstag: Wir spielten gegen die Wildschweinrotte vom Düsseldorfer HC (leider ohne unseren früheren Mitstreiter Christopher Schlebusch) 0:2, gewannen (erstmalig und verdient!) gegen die Bierkids 3:2 (astreiner Hattrick von Christian L.) und unterlagen gegen die Dreißigjährigen von Hellos Grill (Mannheimer HC) achtbar mit 2:4 (Tore: Christian, Hennes).

Hockey-Club Bad Homburg Senioren in München, September 2012
HCH-Senioren beim ASV, September 2012: Tim Ulrich, Christian Libor, Hennes Jednat, Nicolai Hammersen, Tim Ordemann, Kay Urban, Knut Schaefer (Sven Schreiber saß wahrscheinlich gerade mit seinen Schaumweintrinkern zusammen)

Ja, und dann gab es noch das Spiel gegen eine Mannschaft aus einem Dortmunder Vorort. Die Truppe war zuvor schon aufgefallen, da sie mit 25 m Abstand vom sonstigen Turniergeschehen in einer Art Wagenburg saß und dort – man glaubt es kaum – ihr eigenes mitgebrachtes Bier trank. Kommen nach Bayern und bringen Bier mit! Auf dem Platz ein dazu passendes Bild: Hockey ist für die wohl so eine Art Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln. Nicht nur die Spielweise war entsprechend, auch die verbalen Äußerungen waren so, dass sie hier nicht wiedergegeben werden können. Nachdem wir (und andere) das überstanden hatten – und damit kommen wir zurück auf die erwähnte Sprach-Kreativität – überkam uns eine Art „Hagen-Darm-Infekt”. Die Frage „Hagen wir noch etwas Bier?” machte schnell die Runde, da es sich fortan verbot, den Namen des Dortmunder Vororts in regulärem Zusammenhang zu erwähnen. Die positive Botschaft zum Schluss dieser Episode: Die Mannschaft dürfte kaum Gelegenheit haben, jemals wieder beim Wiesn-Turnier des ASV München anzutreten.

Kreativer Regenschutz: die Wildschweinrotte vom Düsseldorfer HC
Kreativer Regenschutz: die Wildschweinrotte vom Düsseldorfer HC

Samstag abend gab es die übliche Turnier-Party im ASV, die wohl Tim U. in den frühen Morgenstunden als letzter von uns verließ. OK, sonst wäre es Christian H. gewesen, aber der war ja nicht dabei. Am Sonntag gab es nur noch ein Spiel, das wir – körperlich und geistig etwas angeschlagen – gegen eine Mannschaft aus Zagreb verloren.

Etwas Wichtiges bleibt noch von diesem Turnier: Nachdem wir beim ASV in der Regel Schneider Weisse tranken, und zwar TAB 7, fassten wir den Entschluss, dass dies (1) unser künftiges Weissbier im Clubhaus sein sollte und (2) unser Begrüßungsspruch fortan „TAB – SIEBEN” sei. Beides haben wir bis heute (mit Ausnahmen) auch eingehalten.

Im HCH gleich umgesetzt: TAB 7 auf Vorrat
Im HCH gleich umgesetzt: TAB 7 auf Vorrat

Wir haben fertig – Wiesn-Turnier beim ASV München, 23. bis 25. September 2011

Rund 25 Mannschaften waren es in diesem Jahr, die dem Ruf des ASV zu seinem legendären Wiesn-Turnier gefolgt sind. Mit dabei natürlich – wie sollte es anders sein – die „beste Senioren-Mannschaft aus dem Taunus”. Durch verletzungsbedingte und sonstige Absagen leicht dezimiert, brachen am Freitag Bettina und Peter, Hennes, Christian (L.), Tim und Nicolai gen München auf. Dort erwartete uns bereits Kai, der es sich nicht hatte nehmen lassen, als alter ASVer (und HCHer) extra für das Turnier aus Portugal anzureisen. Im Biergarten unseres Unterföhringer Hotels gab es erst einmal einen Schweinsbraten mit Knödel und Kraut (auch das ist schon Tradition), damit wir wußten: ab jetzt ist Bayern. Beim ASV mußten wir das Bier dann schon etwas schneller trinken, weil der Bus nicht auf uns warten wollte.

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln der bayerischen Landeshauptstadt stehen Teile unserer Mannschaft vielleicht nicht gleich auf Kriegsfuß, aber ihnen fehlt doch die rechte Orientierung. Nachdem im letzten Jahr auf der Rückfahrt von der Wiesn versprengte Teile irgendwo in Englschalking gelandet waren (was definitiv nicht in Richtung unserer Unterkunft liegt), stieg in diesem Jahr Christian auf der Hinfahrt gleich an der ersten U-Bahn-Haltestelle wieder aus. Irgendwie war er unsicher, ob wir wohl in der richtigen Bahn saßen – eine Unsicherheit, über die ihn die Tatsache hätte hinweghelfen können, daß wir anderen alle in selbiger Bahn verblieben. Später hatte aber auch Christian den Weg in Block C des Hofbräu-Zeltes gefunden.

Senioren des Hockey-Club Bad Homburg in Clubjacke auf der Wiesn, September 2011
Same procedure as every year: Peter, Hennes, Christian (L.), Tim und Nicolai „quälen“ sich auf der Wiesn

Dort spielt sich alle Jahre wieder das Gleiche ab: Rund 8.000 Leute, davon 300 Hockeyspieler, finden es doch ganz lustig, die eine oder andere Maß zu trinken und ein halbes Wiesn-Hendl zu verdrücken. Wir wollen uns da gar nicht ausnehmen. Eigentlich wollten wir dieses Jahr wieder mal früher gehen. Tim wandte aber ein, wir hätten schließlich noch Bier-Marken, und die müßten doch irgendwie „weg”. Also blieben wir noch ein wenig.

Tim war es auch, der später den nachhaltigen Wunsch hatte, das Los Bandidos anzusteuern, wo alljährlich die After-Wiesn-Party des ASV steigt. Auf dem Weg dorthin kamen wir am allseits bekannten Wirtshaus im Schlachthof vorbei. Und dort saßen wir dann erst einmal, redeten über dies und das, wahrscheinlich auch

Hätte gerne auch mal mit Tim geredet: Sylvia Brécko

über Hockey und ähnlich wichtige Dinge. Es dauerte nicht lange, bis wir vom Nachbartisch angesprochen wurden, was es denn wohl mit unseren Jacken auf sich habe. Als wir antworteten, es handele sich um die Clubjacke einer Hockey-Mannschaft, entgegnete unsere Nachbarin, sie kenne Volker Fried. Was für ein Zufall! Mit dem hatte Hennes kürzlich beim European Masters Cup Tournament gegen die Tommies verloren. Sylvia Brécko, die Nachbarin, hatte gerade ihr Kabarett-Programm im „Schlachthof” dargeboten. Titel und Thema: „Liebling, wir müssen reden”. Gerne hätte sie auch mal mit Tim geredet, wie sie auf ihrer Karte handschriftlich hinterließ (siehe Abildung). Der war aber für einige kurze Momente nicht so gut ansprechbar, sondern – schlief. Nach dieser Erholungsphase stand dem Aufbrauch gen Los Bandidos nichts mehr wirklich im Wege.

Ausgerechnet Tim nahm an diesem Ausflug aber nicht mehr teil (wir erinnern uns: er war es, der dort unbedingt hin wollte), sondern überließ es Hennes, Christian und Nicolai, die „Banditen” aufzusuchen. Die zwei Erstgenannten kamen später auch gleich in ihr Hotelzimmer, bei Nicolai hat es etwas gedauert. Aus unerfindlichen Gründen war seine Chipkarte verloren gegangen, im Hotel kein Personal anwesend und sein Handy-Akku total am Ende. So konnte nicht einmal der rettende Anruf zu einem der Mitstreiter erfolgen, deren Zimmernummern unbekannt waren. Es folgten ein paar kurzweilige Stunden auf dem Hotelflur und in der Lobby. Gegen 06:10 Uhr tauchte dort eine Person auf, die zum Hotelpersonal gehörte, und als solche auch das Zimmer 233 öffnen konnte. Erlösung!

Senioren des Hockey-Club Bad Homburg, München 2011
Die HCH-Wiesn-Truppe 2011: Tim Ulrich, Kai Wenzel, Nicolai Hammersen, Hennes Jednat, Christian Harder (hinten von links); Christian Libor, Cesar Romano, Andreas Bohn (vorne von links); es fehlen: Bettina und Peter Weigand

Zu unserem ersten Hockeyspiel am Samstag hatten sich inzwischen auch Christian (H.) und Andreas eingefunden, die beide am Freitag die Deutsche Bank vor dem Untergang bewahren mußten. Beflügelt von diesem Erfolg gab es gegen CUS Bologna einen 1:0-Sieg (Hennes meint, er sei zuletzt am Ball gewesen). Gegen Hellos Grill vom Mannheimer HC sahen wir in jeder Hinsicht alt aus und verloren 0:4 (die Meinungen gehen auseinander, ob die überhaupt mehr als einen in der Mannschaft hatten, der älter als 30 ist). Zum Abschluß des Tages dann – alle Jahre wieder – ein Spiel gegen die Bierkids, nach eigener Aussage die formidabelste Hockey-Reisemannschaft Bayerns. Ganz achtbar verloren wir 2:4 (Tim meint 2:3). Die Tore schoßen Andreas und Christian (H.), der einen Ableger von Hennes mit souveräner Gelassenheit unter die Latte setzte.

Der Turnierabend begann mit einer kleinen Irritation über unsere Plazierung in der Gruppen-Tabelle. Laut Turnierleitung standen wir auf dem zweiten Platz, was nach Lage der Dinge nicht sein konnte. Wegen es späteren Spieltermins am Sonntag – 13.00 Uhr statt 10.30 Uhr – hätten wir es gerne dabei belassen. Vor allem einem ließ das keine Ruhe: Christian (H.). Nichts ließ er unversucht, um erst die Turnierleitung auf den Pfad der Tugend zurückzuführen und dann den Jungspunden von Hellos Grill auch noch ein längeres Ausschlafen am Sonntagmorgen zu ermöglichen. Ergebnis: Wir mußten um 10.30 Uhr ran gegen ESV Dresden. Die Eisenbahner hatten sich ungefähr zur Hälfte mit Jungs vom Club Raffelberg aus Duisburg verstärkt. Das allein reicht aber nicht als Erklärung für unsere 1:2-Niederlage. Es war unser schlechtestes Spiel, fanden wir jedenfalls (Cesar war anderer Meinung).

Vor diesem Hockey-Abschluß lag noch die Turnierfete, die von uns Tim als Vorletzter und – wer wohl – Christian (H.) als Letzter verließen. Seinen gewohnt zuverlässigen Einsatz am Samstag abend bezahlte Christian am Sonntag mit einer gewissen Unleidlichkeit, was unsere Abfahrzeit betraf. Er wollte einfach nur noch weg. Diejenigen, die noch blieben, hatten wohl noch eine ganz gute Zeit:

Hielten die Stellung: Bettina und Peter Weigand, Hennes, Kai und Marc Hufenbecher

Schon mal für den Kalender: Das nächste Wiesn-Turnier findet vom 28. bis 30. September 2012 statt. Es sage also bitte keiner, er habe nicht rechtzeitig davon erfahren.