SUPERGIL 50th Anniversari – Torneo Internazionale Hockey Indoor, Villafranca/Italia 9./10. Marzo 2002

Si ricorda?

Vor vier Jahren berichtete Ihnen der Autor über das 3. Torneo Internazionale Faccioli Nereo, Pasqua MIIM, als Schnee und Regen die Provincia Venetia heimsuchten, und die beste aller Ehefrauen anmerkte, warum denn in die Ferne schweifen, um gegen OF und N in Italien zu spielen.

Tempora mutantur et nos mutamur in illis

Es wurde alles anders, das Wetter, die Mannschaften, einfach alles. Gilberto, unser Veronese im Team des GHT, hatte zu seinem 50. Compleanno seine Freunde zu einem Turnier A eingeladen. Außer unserem Global-Hockey-Team mit den HCHlern Elke und Bio Zahn, Andreas Harz, Matthias Marsch, Wilhelm Rousselet, waren aus Germania nur Rosenheim und Deubumi anwesend. Die anderen Mannschaften in unseren Gruppen kamen zum torneo maschile aus Villafranca, Brescia und Bologna, zum torneo femminile aus Villafranca, Padova und Roma.

Gloria victoria

Abgesehen vom Spiel gegen Gastgeber Villafranca, das mit 0:3 verloren ging, konnte die squadra maschile des GHT ihre Gruppenspiele mit 2:1 gegen Brescia und 8:4 gegen Bologna gewinnen. Die squadra femminile war noch erfolgreicher, gewann gegen Villafranca und Roma jeweils 2:1 (das Ergebnis gegen Padova ist leider nicht überliefert). Aber unsere beiden Mannschaften kamen über Siege im Halbfinale (jeweils gegen Deubumi) in das Finale gegen die Damen und Herren aus Villafranca. Hier waren die giocatrici des GHT erfolgreicher als die giocatori. La portiera Elke Zahn konnte im 9m calcio di punizione den Sieg festhalten, wohingegen die Männer mit 3:4 unterlagen. Zum Trost durfte Andreas Harz die coppa d‘oro als bester marcatore mitnehmen. Sein gol von rechts außen war auch wirklich grandioso!

Gilberto vivat, crescat, floreat!

Hätte Gilberto eine Toga getragen und einen Lorbeerkranz auf seine Tonsur gelegt, er wäre das lebende Abbild eines römischen Senators, nicht wie Cäsar, eher wie Pompeius Crassus. Und er genoß das Bad in der Menge seiner zumeist weiblichen Gratulanten! Das Geburtstagsfest dauerte drei Tage. Es begann am Freitagabend mit selbst gemachten Antipasti im Clubhaus von Vallegio sul Mincio, setzte sich fort am Samstag in der Pizzeria Mix in Villafranca di Verona und endete am Sonntag mit hausgemachten Pasta mista in der Trattoria La Kantona in Mezzocane. Dazu floß der Wein aus der Region Venetien in Strömen aus den strohumflochtenen 100 Liter Glasballonen und Bruno, unser Torwart, verkostete seinen selbstgebrannten Grappa (nichts für zart besaitete Kehlen).

Gaudeamus igitur juvenes dum sumus

La Via sul Alpi wurde gesäumt von einem Besuch Veronas mit seinem Anfiteatro und einer Weinprobe auf dem Gut des Conte Serego Alighieri, einem direkten Nachfahren Dantes. Der Lago di Garda war einsam und menschenleer, keine Touristen, und in Meran erwachte so langsam der Frühling. Bella Italia!

Matthias Marsch

P.S.: lm Cafe al Teatro in Verona servieren noch immer die Zwillingsmaiden einen eccellente cappuchino mit eingeschäumten Herzen, Blüten, Ginko- oder Eichenblättern. Aber auch das weibliche Auge kann sich erfreuen, ein Cameriere, jung, schlank, groß gewachsen, feingliedrige Hände, schwarze kurze Locken, ein klassisch römisches Gesicht und stahlblaue Augen unter seidigen Wimpern, kurz: Ein Apoll von Veronese oder ein früher Alain Delon.

Die Veterani des HCH auf Tour mit den „Global Hockey Travellers“ (Ght) nach Villafranca di Verona/Italia, Pasqua MIIM

„Bella Italia! Sol lucet omnibus!”

Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Aber wer sollte schon ahnen, daß man am Besten einen mit Nerz gefütterten Kleppermantel oder noch besser einen mit Waltran eingeölten Eskimo-Seehundsfell-Parka über Ostern nach Italien mitgenommen hätte. Schneefall in Milano, Ski und Rodel im Alto Adige, aber die AH trotzten dem Unwetter und spielten Hockey in Villafranca beim 3. Torneo Internazionale Faccioli Nereo Ostern ’98.

„Ad parma per astra!“

Das Ght-Team, eine bunte Mixed-Truppe mit Spielern aus Frankreich, Italien, den Niederlanden und Deutschland, ist nun schon seit Beginn des Turniers mit von der Partie. Treffpunkt des Teams war nach ausgedehnten Reisen durch Tirol, Toskana oder Piemont das Städtchen Valegio sul Mincio (Fiume nasce del Lago di Garda) und hier die Bar des Albergo Eden. Neben den AH des HCH Elke und „Bio“ Zahn (GO, Gentile Organisateur), Wilhelm Rousselet, Matthias Marsch (jeweils mit Frau, Kind und Kegel), Andreas Harz (Önologe) und Heinz Dähn (Pensionär) standen etatmäßig noch Bruno Sorio (Keeper und Comitato Organizzatore), Jean-Marie (Mannschaftspsychologe aus Lyon) und die Damen aus Düsseldorf, Fürth und Holland in der Mannschaft. Nach Bedarf wurden weitere in- und ausländische Spitzenspieler eingekauft oder der eigene Nachwuchs, Marcus Marsch (NBA-Youngster), eingesetzt. Der schoß dann auch sein erstes Tor, aber leider nicht für uns, sondern als Legionär bei den Nürnbergern.

„Venimus, vidimus sed non vicimus!“

Die Spiele begannen am Sabato mit einer 0:2 Niederlage gegen die Deubumi-Nürnberg (Deutschlands bunte Mischung) und einem Spielausfall wegen Regens gegen die Gastgeber aus Villafranca. Am Domenica und Lunedi reichten uns zwei Unentschieden gegen den Offenbacher RV (1:1) und den H.C. Wettingen (2:2), um auf einen ungefährdeten Mittelplatz in der Elenco Squadre Partecipanti – Veterani Mixed zu kommen. Ketzerische Anmerkung von Spielergattinnen: Um gegen OF und N zu spielen, hätte man nicht unbedingt bis nach I reisen müssen. Diese Ignoranz wurde mit einem Ausflug nach Verona honoriert, als dort die Luxusläden gerade chiuso wegen Siesta waren.

„Pasta et circenses!“

Nach den Spielen traf man sich zu Maccheroni con Stracotto, Tortellini e Pasta fresca und Vino im Ristorante Al Cacciatore oder La Bursa. Valegio sul Mincio ist berühmt für seine Pasta. So manche „Bio“-Millitonne (Der Verfasser ist sich sicher: Sie, geneigter Leser, können es sofort umrechnen. Oder etwa nicht? Lösung: 1 Millitonne = 10`³ t = 1 kg = 10³ g) mehr an Körpergewicht mußte zusätzlich über das Spielfeld getragen werden. Aber auch die Kultur kam nicht zu kurz. Sobald der Regen es zuließ, wurde die Umgebung erkundet, Mantua mit seinen Piazze, der Lago di Garda mit seinen Touri-Auto-Karawanen und Verona mit dem Amphitheater. Unter der Leitung unseres Önologen wurde auf dem Rückweg noch so mancher edle Tropfen von Weinen aus Valpolicella, Barolo, Babaresco usw. verkostet und kastenweise unter Verdrängung des Gepäcks im Auto oder per Spedition gen Heimat verfrachtet.

„Arrividerci Italia“, und das nächste Mal ein wenig mehr: „O SOLE MIO!“

Matthias Marsch

P.S.: Den besten Cappucino gibt es im Cafe Al Teatro in Verona. Hier wird von zarter Hand einer Zwillingsmaid aus geschäumter Milch ein Eichen- oder Ginkoblatt in den Kaffee gezaubert.

Aufgrund einer redaktionellen Nachfrage des GO hier noch eine Übersetzung der Zwischentitel:

  1. MIIM = MCMLXXXXVIII = 1998
  2. Bella Italia = Italienische Hunderasse oder Lizenzprodukt eines Zündapp-Rollers
  3. Sol lucet omnibus = Solarscheinwerfer am Bus (wörtlich: Die Sonne scheint allen; biblisch: Für jeden der Geringsten unter Euch läßt Gott die Sonne scheinen.)
  4. Ad parma per astra = Zum Schinken mit Opel (Original: Per aspera ad astra = Durch die Hölle zu den Sternen – Star-Trek IV)
  5. Venimus, vidimus sed non vicimus = Plural mit Negation von Caesars: „Veni, vidi, vici!“
  6. Pasta et circenses = Italienische Teigwarenspeise aus Hartweizengries
  7. Arrividerci Italia = Schlager von Silvio F. und Caterina V.
  8. Sole mio = Schellackgruß von Caruso an Guildo