Erinnern Sie sich noch an „Manni“ Wenzels „Trudel-Tor“ von 2006, als die Kugel beim Spiel gegen die Potsdamer „Alten Fritzen“ mit letzter Kraft zum 2:1 über die Torlinie trudelte?(1)
„Geschichte ist immer dasselbe, nur immer anders.“ – Arthur Schopenhauer
Diesmal fiel das Tor aus exakt der gleichen Situation, aber gegen uns. Der Schiedsrichter verhängte einen Strafstoss vom Schusskreisrand gegen uns. Der gegnerische Stürmer schlenzte die Kugel aufs Tor. Unser Torwart Kay Urban wehrte sie mit dem Brustpanzer ab und wähnte den Strafstoss bereits sicher abgewehrt. Aber die Kugel klemmte sich zwischen Schienbeinschoner und Oberschenkel ein. In der Bewegung nach vorne löste sich die Kugel, fiel hinten auf die Kicker und rollte im Zeitlupentempo zurück über die Torlinie. Torwart und Schiri schauten verwirrt auf das Geschehene, dann ein Pfiff, und der Schiri deutete mit beiden Armen ausgestreckt auf den Mittelkreis: Tor!?!
Immer dieselben waren auch unsere Anlaufschwierigkeiten beim ersten Spiel des Tages: So am Samstag morgen gegen HC Göttingen: Anstoß – Tor zum 0:1 nach 12 Sekunden! So am Sonntag morgen gegen ESV Dresden: Anstoß – fünf Minuten Spielzeit – 2:0 für die „Prellböcke“! Auch mit den Strafstößen vom 9m war es wie immer: Nur einer von X ging ins Tor.
Auch im Team des Bad Homburger Alte Herren Hockey spielten wie (fast) immer dieselben:
- Tor: Kay Urban
- Verteidigung: Matthias Marsch, Manni Wenzel
- Mittelfeld: Hennes Jednat
- Angriff: Nicolai Hammersen, HaJo Radny, Hinrich Krack
Und die Gegner waren auch wieder (fast) dieselben, Alzey, Dresden, Erfurt (ersetzt durch Kassel II), Göttingen, Kassel I, nur gegen Wolfsburg hatten wir bisher noch nicht gespielt.
Es folgen die Spielergebnisse und Torschützen:
- HCH – Göttingen 1:1 – Hennes
- HCH – Kassel I 5:2 – Hennes (3), HaJo, Nicolai
- HCH – Alzey 1:4 – Hini
- HCH – Wolfsburg 1:1 – Hennes (9m nicht anerkannt)
- HCH – Dresden 0:2 – NN
- HCH – Kassel II 1:2 – Hini
Zum Abschluss soll hier auf eine Hockey-Spezies eingegangen werden, die fast nur negativ, nie positiv und im besten Falle gar nicht auffällt: Der Schiedsrichter! Umgangssprachlich wird er mal als „Schwarze Sau“ (obwohl gar nicht schwarz gekleidet), „Pfeifenkopp“ (gepfiffen wird mit den Lippen, nicht mit dem Kopf) oder ähnlich zärtlich bezeichnet. Dabei trifft es jeden. Denn jede Mannschaft muss nach ihrem eigenen Spiel einen Schiri für das folgende Spiel stellen. Da muss man kühlen Kopf bewahren und der Versuchung widerstehen, Rache an denen zu üben, die einen vorher vermeintlich gefoult oder verpfiffen hatten.
Unser Hennes war so einer. Bestimmend im Auftreten, gerecht in der Entscheidung und unbestechlich gegen Jedermann trat er auf und wurde so zum leuchtenden Beispiel eines „guten“ Schiedsrichters (3). Unter Beweis konnte er dies im Spiel Leuna gegen Erlangen stellen. Sekunden vor Ende der Spielzeit verhängte er einen Freistoß gegen Leuna am Schusskreis. Im Getümmel schlug ein Leunaer Spieler zum wiederholten mal die Kugel weg, um Zeit zu schinden. Konsequent entschied er wegen grober Unsportlichkeit auf Strafstoß! Als Erlangen den Strafstoß auch noch zum 1:1 Unentschieden verwandelte, musste man um seine körperliche Unversehrtheit bangen. Aber er bekam Hilfe auch von Spielern anderer Mannschaften (4), die seine Entscheidung bestätigten.
Hiermit verleihen wir ihm in Anerkennung seiner außerordentlichen Verdienste um die Zunft der Schwarzkittel die Pfeife in Bronze mit Eichenlaub.
Matthias Marsch
- Siehe Turnier-Bericht 2006.
- Das Tor vom 9m wurde nach Protesten der Wölfe wegen „Ziehens“ nicht gegeben.
- Racheschwüre stieß er nur auf der Zuschauertribüne aus.
- Auch ein Leunaer war dabei.