Hier die brandheißen Hockey-Nachrichten vom Laternenfest-Freitag (27. August) von unserem HCH-Korrespondenten Matthias Marsch:
Hut in den Ring geworfen – Alt-HCHler Jens George, genannt Mausi, hat sich nach eigenen Angaben anläßlich einer achtwöchigen Südamerika-Tournee als Trainer der brasilianischen Hockey-Nationalmannschaft der Damen beworben. Das Verfahren läuft noch…
Zuwachs für den HCH – Karin (N.N.), die langjährige Torfrau der HCH-Damen und von SaFo Frankfurt, will nach dreijähriger Abstinenz wieder zum Hockeystock greifen und für die HCH-Seniorinnen spielen.
Hockey-Aufgaben – Jens George (42 Jahre) wird mit einer Hamburger Senioren-Mannschaft in Singapur ein Turnier auf Naturrasen spielen. Außerdem erhielt er eine Einladung zum 100. JubiWiesnTurnier des ASV München. Leider hat Mausi beim diesjährigen ASV-Wiesn-Wochenende ein Bundesliga-Spiel. Einstweilen kamen seine blonden Hockey-Mädels aus der ganzen Welt (Augsburg, Hamburg), um ihn in Homburg am traditionellen Laternenfest-Freitag in der Altstadt zu treffen.
Auch der HC Bad Homburg hat „seinen“ Nationalspieler. Dazu muß man nur ein wenig um die Ecke denken. Jens George, genannt „Mausi“, hat das Hockeyspielen beim HC Bad Homburg gelernt. Er hat später viele Jahre für den Rüsselsheimer RK und den Club an der Alster in der Bundesliga gespielt. Heute ist er Trainer der 1. Damen von Alster. In einem Artikel in der Welt am Sonntag vom 5. Februar 2006 wird Mausi portraitiert. Unter anderem geht es dabei auch um seine eigene Hockeykarriere und die Anekdote, wie er durch ein kurioses Mißverständnis zu drei Einsätzen in der Nationalmannschaft kam.
Jens George
Nachfolgend ein Auszug aus dem Artikel „Zwischen Hamburg und Haiti“ von Peter Glauche:
„(…) Seine eigene Hockey-Karriere habe eher zufällig begonnen, sagt George. Der HC Bad Homburg suchte per Zeitungsanzeige interessierte Jungs und Mädchen, daraufhin meldeten Mutter Hannelore und Vater Klaus den kleinen Jens probeweise an.
Der stellte sich beim Spiel mit dem Krummstock nicht gerade untalentiert an, fiel aber vor allem durch sein Äußeres auf: ‚Ich war klein, zierlich und hatte zwei große Vorderzähne‘, lacht George und findet es nur logisch, daß ihm der Trainer deshalb den Spitznamen ‚Maus‘ verpaßte. So wird er bis heute in der gesamten Hockey-Szene genannt.
Zum putzigen Aussehen gesellte sich aber schnell eine gewisse Begabung für den Sport. Das bemerkte auch sein damaliger Jugendcoach Berti Rauth, der ihn erst in Homburg förderte und später mit zum Bundesligisten Rüsselsheimer RK nahm. Dort spielte George zehn Jahre lang, bevor er für die letzten zwei Jahre seiner aktiven Laufbahn nach Hamburg zu Alster wechselte.
Für die ganz große Karriere hatte es nicht gereicht, dafür war Georges Freiheitsliebe zu stark ausgeprägt. ‚Es gibt noch etwas anderes im Leben als Hockey‘, hatte er sich damals schon gesagt, aber nicht unbedingt das Studium an der Universität in Frankfurt gemeint: ‚Ich war zwar 19 Semester eingeschrieben, habe aber eigentlich nur drei davon ernsthaft studiert‘, sagt er und erzählt von seiner damaligen Freundin, die ihn an die Leine nahm und zu einer Schreinerlehre überredete. Diese Ausbildung beendete er dann tatsächlich nach zwei Jahren.
Trotz der lockeren Lebensweise schaffte er 1993 den Sprung in die Nationalmannschaft, was er allerdings einer bürokratischen Panne des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) zu verdanken hatte. ‚Ich war schon überrascht, als der DHB mich als 29jährigen zu einer Länderspielreise nach Malaysia einlud, obwohl ein Neuaufbau mit jungen Spielern geplant war‘, sagt George. Da stimmt doch etwas nicht, dachte er und flog dennoch zum Treffpunkt. Nach Malaysia wollte er immer schon.
Mausi im Einsatz für den RRK
George sollte Recht behalten. Beim DHB hatte man die Namen zweier Alster-Spieler verwechselt. Gemeint war der 24jährige Philip Georgi, der längst aufgehört hatte, Hockey zu spielen. Adressiert aber war die Einladung an Jens George.
Es gab ein großes Hallo auf dem Frankfurter Flughafen. Die Teamkameraden, mit großen Sporttaschen und mehreren Hockey-Schlägern ausgestattet, grinsten nur, als sie ihn da stehen sahen, mit seinem kleinen Rucksack, nur einem Schläger, aber mit Taucherbrille und Schnorchel. Eingeladen war nun mal eingeladen, also kam George nicht nur zu einer Fernostreise, sondern auch zu drei Länderspielen. (…)“