Unser alter Freund Holger, der mit uns schon oft in Breda/Holland beim Old Style Jazzy Hockey Festival mitgespielt hat, hatte uns zum Jubiläums-Turnier der „Alte 1b” von Rot-Weiss Köln eingeladen. Es sollte ein herrliches Hockey-Fest werden, mit Frei-Kölsch, Live -Musik und herrlichem Wetter. Außerdem konnten wir zum ersten Mal unsere neue Hockeykluft ausführen: Ein Traum in Navy- und Royal-Blau. In der Deutschland-Ausgabe von „Sports Illustrated“ wird unsere Mannschaft als „Sexiest Team Alive“ als Centerfold (1) in der Oktoberausgabe abgebildet werden. Ein Vorabzug des Fotos ist bereits am Schwarzen Brett im Clubhaus ausgehängt.
Eine Turnierregel muss hier noch erwähnt werden, da sie eine wesentliche Rolle im weiteren Geschehen spielte. Steht es nach der regulären Spielzeit Unentschieden, dann kommt es zum Penalty-Schießen mit drei Versuchen für jede Mannschaft von der Mittellinie auf das leere Tor, danach gilt die Golden Goal Regel. Sie werden erstaunt sein, wie schwierig es auch für Profis ist, das Tor zu treffen.
Die Mannschaftsaufstellung:
- Tor: Kay Urban
- Verteidigung: Matthias Marsch, Knut Schaefer, Christopher Schlebusch, Holger Lüttgen
- Mittelfeld: Hennes Jednat, Sven Schaefer, Nicolai Hammersen
- Angriff: Hinrich Krack, Christian Harder, Manfred Wenzel

Im ersten Spiel gegen Schwarz-Weiß Bonn konnten wir leider unsere „optische“ Überlegenheit nicht in Tore umsetzen. Was im Training noch gelang, den Freistoß vom Schusskreis unter die Latte zu zimmern, funktionierte im Spiel dann nicht mehr. Wenn vorn nichts mehr geht, schlägt´s hinten ein. Und so schlichen wir mit 0:1 vom Platz. Gegen den Wiesbadener WTHC musste dann zwangsläufig eine neue Taktik entwickelt werden, um nicht gnadenlos vom Platz gefegt zu werden. „Alle Mann“ in die eigene Hälfte, Ball halten und dicht machen, ganz selten mal einen vorsichtigen Entlastungsangriff führen. Noch nie ist bei uns eine taktische Variante so erfolgreich gewesen. Die Jungs vom WTHC verzweifelten am Torwart und der dicht gestaffelten Abwehr (2). „Und wenn die Wiesbadener noch eine Stunde lang angegriffen hätten, die hätten kein Tor geschossen!“ (3) Somit stand es 0:0 nach der regulären Spielzeit. Dann schlug die Stunde von Knut Schaefer: Er verwandelte als Einziger von allen sechs Spielern einen Penalty und der Sieg (4) war unser!
Dass wir danach mit 0:3 gegen die „Röhren“ von Rot-Weiß Köln sang- und klanglos untergegangen sind, wen juckt´s? Gegen die „Landmeister“ von Blau-Weiß Köln stand es im ersten Spiel am Sonntag nach einem glänzenden Strafstoßtor (5) von Hennes 1:1 Unentschieden und wieder ging es ins Penalty-Schiessen. In der ersten Dreier-Serie glich wiederum Knut aus, bevor dann Sven mit seinem Golden Goal den Sieg holte. Gegen die M21 aus Köln gelang dann das, was bei einem Röhrchen Sion-Kölsch ständig beschworen wurde, ein „echter“ Sieg mit 2:1 durch ein Feldtor. Für beides zeichnete Nicolai verantwortlich, indem er einen Siebenmeter verwandelte (6) und aus dem Gewühl den Ball im Tor versenkte. Vorher hatte zwar Christian schon die Kugel im Tor untergebracht, aber fair wie wir sind, haben wir das vorausgegangene Fußfoul selbst angezeigt. Das waren dann zwei Niederlagen, zwei Penalty-Siege und ein klassischer Sieg im Feld und somit sieben Punkte und der 8. Platz von zwölf Mannschaften. Sieger wurden die „Bully Bären“ Köln, eine Mannschaft bestückt mit zwei Olympia-Siegern von 1972.
Matthias Marsch
- In der ausverkauften September-Ausgabe ist George Clooney mit Heidi Klum in Speedo-Schwimmanzügen als Centerfold abgebildet.
- Der Autor hielt sein Versprechen: Kein „Fuß-Foul“!
- Originalton Sven Schaefer.
- Gloriosa Victoria Colonia – davon werden die AH des HCH noch ihren Enkeln erzählen.
- Nationalmannschaftsreif, absolut genau ins rechte obere Tordreieck, es fehlte kein Millimeter!
- Für die Nachwelt erhalten auf zwei Fotos.