„Izapft os’”: HCH-Senioren beim Wiesn-Turnier 2012

Jetzt, da diese Zeilen geschrieben werden, läuft bereits das 180. Oktoberfest. Zu den seit Monaten unbehandelten Restanten auf dieser Webseite gehört der Bericht vom Wiesn-Turnier anläßlich des 179. Oktoberfests 2012. Bevor wir nun in zwei Tagen erneut gen München aufbrechen, soll die Lücke geschlossen werden (wobei der Artikel in der Chronologie allerdings dort eingeordnet wird, wo er in etwa hätte erscheinen sollen).

Die bislang größte Panne beim Wiesn-Anstich passierte im Jahr 1978. Der damalige Oberbürgermeister Erich Kiesl von der CSU verwechselte die Vokale und rief lauthals „Izapft os‘!” statt des legendären „Ozapft is’” in die Menge. Diese kleine Anekdote passt insoweit zu unserem Münchener Turnier-Erlebnis Ende September 2012, als dass eine bestimmte Mannschaft dazu Anlass gab, unsere Sprach-Kreativität herauszufordern. Aber der Reihe nach.

Am Freitag, dem 28. September, ging es morgens früh nach München. Wie üblich blieb noch Zeit, um im Gasthof zur Post in Unterföhring einen mittäglichen Schweinsbraten zu essen – eine kleine „Grundlage” für das, was folgte. Vom ASV aus ging es mit Bus und U-Bahn zur Wiesn. Irgendwann hatten wir dann auch den Reservierungseingang des Hofbräuzeltes passiert und konnten mit rund 250 bis 300 anderen Hockeyverrückten im gewohnten Block C Platz nehmen.

Alles so nett kariert: Dirndl auf der Wiesn
Alles so nett kariert: Dirndl auf der Wiesn

Bei einigen von uns kommt auf der Wiesn einmal der Punkt, wo es reicht. Zu voll, zu eng, zu laut, und das Bier schmeckt irgendwann auch nicht mehr. So fand sich eine Kohorte (Hennes, Kay, Nicolai, kurzfristig Christian L.) später in der Pfälzer Weinstube in der Münchener Residenz wieder. Die steht schon einmal für andere Getränke! Weitere versprengte Teile (Tim U., Tim O., Sven, Christian L.) zogen von der Wiesn mit der übrigen Hockey-Korona ins Los Bandidos, wo sie vermutlich Caipirinha aus Maßkrügen tranken (Die spinnen, die Bayern!). Letzteres ist zwar nicht belegt, aber gut möglich, schließlich wird, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, „in keiner Münchner Kneipe (…) so hemmungslos gefeiert wie im Los Bandidos”.

Zum Hockeygeschehen am Samstag: Wir spielten gegen die Wildschweinrotte vom Düsseldorfer HC (leider ohne unseren früheren Mitstreiter Christopher Schlebusch) 0:2, gewannen (erstmalig und verdient!) gegen die Bierkids 3:2 (astreiner Hattrick von Christian L.) und unterlagen gegen die Dreißigjährigen von Hellos Grill (Mannheimer HC) achtbar mit 2:4 (Tore: Christian, Hennes).

Hockey-Club Bad Homburg Senioren in München, September 2012
HCH-Senioren beim ASV, September 2012: Tim Ulrich, Christian Libor, Hennes Jednat, Nicolai Hammersen, Tim Ordemann, Kay Urban, Knut Schaefer (Sven Schreiber saß wahrscheinlich gerade mit seinen Schaumweintrinkern zusammen)

Ja, und dann gab es noch das Spiel gegen eine Mannschaft aus einem Dortmunder Vorort. Die Truppe war zuvor schon aufgefallen, da sie mit 25 m Abstand vom sonstigen Turniergeschehen in einer Art Wagenburg saß und dort – man glaubt es kaum – ihr eigenes mitgebrachtes Bier trank. Kommen nach Bayern und bringen Bier mit! Auf dem Platz ein dazu passendes Bild: Hockey ist für die wohl so eine Art Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln. Nicht nur die Spielweise war entsprechend, auch die verbalen Äußerungen waren so, dass sie hier nicht wiedergegeben werden können. Nachdem wir (und andere) das überstanden hatten – und damit kommen wir zurück auf die erwähnte Sprach-Kreativität – überkam uns eine Art „Hagen-Darm-Infekt”. Die Frage „Hagen wir noch etwas Bier?” machte schnell die Runde, da es sich fortan verbot, den Namen des Dortmunder Vororts in regulärem Zusammenhang zu erwähnen. Die positive Botschaft zum Schluss dieser Episode: Die Mannschaft dürfte kaum Gelegenheit haben, jemals wieder beim Wiesn-Turnier des ASV München anzutreten.

Kreativer Regenschutz: die Wildschweinrotte vom Düsseldorfer HC
Kreativer Regenschutz: die Wildschweinrotte vom Düsseldorfer HC

Samstag abend gab es die übliche Turnier-Party im ASV, die wohl Tim U. in den frühen Morgenstunden als letzter von uns verließ. OK, sonst wäre es Christian H. gewesen, aber der war ja nicht dabei. Am Sonntag gab es nur noch ein Spiel, das wir – körperlich und geistig etwas angeschlagen – gegen eine Mannschaft aus Zagreb verloren.

Etwas Wichtiges bleibt noch von diesem Turnier: Nachdem wir beim ASV in der Regel Schneider Weisse tranken, und zwar TAB 7, fassten wir den Entschluss, dass dies (1) unser künftiges Weissbier im Clubhaus sein sollte und (2) unser Begrüßungsspruch fortan „TAB – SIEBEN” sei. Beides haben wir bis heute (mit Ausnahmen) auch eingehalten.

Im HCH gleich umgesetzt: TAB 7 auf Vorrat
Im HCH gleich umgesetzt: TAB 7 auf Vorrat

5 Gedanken zu „„Izapft os’”: HCH-Senioren beim Wiesn-Turnier 2012

  1. Sehr schön, so kurz bevor es wieder losgeht…
    Schade diesesmal ohne Herzblut Ha…Hag…Hage…
    Tut mir leid, aber ich kann den Namen nichtmal schreiben.

    1. Das ist ja prima. Wir hatten Dich ja schon im letzten Jahr erwartet. Leider sieht der Turnierplan bisher kein Spiel gegeneinander vor. Dann müssen wir eben jeweils Gruppenerster oder -zweiter werden. Hö, hö…

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