Wiesn-Cup 2014: SPAEY (same procedure as every year)?

Von Christian Harder

Auch dieses Jahr (SPAEY) stand nicht ganz überraschend wieder der inzwischen zur Tradition gewordene Ausflug zum ASV München auf unserem Turnierplan. So gab es am Freitag (26. September) das beliebte frühe Treffen um 7:45 (SPAEY), um rechtzeitig zur Mittagszeit den Schweinsbraten im Hotel Post in Unterföhring einnehmen zu könne (SPAEY). Dabei ist es immer wieder erstaunlich, wie viele Zeitzonen es im Taunus gibt, aber um 8:15 (SPAEY) trudelten dann auch die letzten Mitspieler in Bad Homburg ein, und es konnte sich eine bunte Truppe aus versierten München-Fahrern (Nicolai, Hennes, Christian H., Thomas, Sven, Tim U. + O.) und tatsächlich einigen Frischlingen (Sascha, Nicolas) auf den Weg machen. Noch beachtlicher allerdings, dass wir es geschafft haben, dieses Jahr auch eine Damen-Mannschaft zu melden, was die Bad Homburger Abordnung um Tina, Petra, Marie, Helen und Katrin ergänzte (ha, nicht SPAEY).

Die HCH-Abordnung (hier noch beim ASV) auf dem Weg zur Wiesn
Die HCH-Abordnung (hier noch beim ASV) auf dem Weg zur Wiesn

Die Hinfahrt verlief gewohnt zügig (SPAEY), so dass alle in einem Zeitfenster von rund 10 Minuten wohlbehalten im Hotel anlandeten. Der Rest des Tages verlief dann auch wieder SPAEY: einchecken, Wiesn-Outfit [mit oder ohne Lederhose (oder Dirndl), aber für alle Herren mit Club-Jacke] an, Schweinsbraten mit Knödel in der Post, dabei das erste Helle oder Weißbier, Abmarsch zum ASV, mit Überschreiten der Clubgeländeschwelle spätestens: Turniermodus „an“, weiteres Kaltgetränk, Abfahrt zur Wiesn, Weg zum Zelt, ein paar Stunden im Zelt (wo sich auch Martin S. noch zu uns gesellte), einige mit zwischenzeitlicher Bierabstinenz in der Pfälzer Residenz Weinstube (@Sven: Pfälzer Weinstube! Wer nach Fränkischen Weinstuben sucht, wird nicht fündig.), nahezu geschlossen ins Los Bandidos, zu spät zurück ins Hotel und morgens mehr oder weniger frisch zum Frühstück. Dazwischen wurde dieses Jahr allerdings nach Rückkehr ins Hotel noch eine geplante (???) (Teil-)Mannschaftssitzung in der Hotellobby/auf dem Hotelparkplatz abgehalten. Zum Glück schien aber Samstag morgen unser Captain vergessen zu haben, dass er einen Großteil der Mannschaft (den Verfasser eingeschlossen) eigentlich aus der Mannschaft streichen wollte (der Verfasser vermutet den Plan, ihn damit vom Toreschießen abhalten zu wollen).

So viele waren wir in Münchennoch nie: Christian Harder, Tim Ordemann, Nicolai Hammersen, Sascha Unterbarnscheidt, Nicolas Schneider, Helen Stephens, Katrin Pichlmüller, Martin Sillich, Hennes Jednat, Marie Krumsiek, Tina Kühnemund, Thomas Frech, Petra Schäkel, Sven Schreiber, Tim Ulrich
So viele waren wir in München noch nie (von links): Christian Harder, Tim Ordemann, Nicolai Hammersen, Sascha Unterbarnscheidt, Nicolas Schneider, Helen Stephens, Katrin Pichlmüller, Martin Sillich, Hennes Jednat, Marie Krumsiek, Tina Kühnemund, Thomas Frech, Petra Schäkel, Sven Schreiber, Tim Ulrich

Am Samstag stand dann nur noch die Kleinigkeit von je sechs (!) Spielen für die Damen und Herren an – in wahres Mammutprogramm. Wenngleich Außenstehende vermuten könnten, wir führen nur zum Spaß nach München, stimmt das nicht ganz, denn es wird auch noch mehr oder weniger gutes und mehr oder weniger intensives Hockey gespielt. Dabei waren die Ergebnisse auch SPAEY, nämlich eine bunte Mischung aus unverdienten (natürlich) und verdienten Niederlagen, einem (hochverdienten) Unentschieden und einem (noch höher) verdienten Sieg gegen die Düsseldorfer Wildschweinrotte. Auch vorher geäußerte Befürchtungen, wir würden ob der Frequenz der Spiele gar nicht dazu kommen, dem Ausrichter durch den Kauf von Getränkemarken und deren Umsatz ein ansehnliches Turnierergebnis zu bescheren, erwiesen sich rückblickend (SPAEY) als unbegründet. So verging der Tag bei spätsommerlichen Temperaturen und einem immer stärker aufklarenden Himmel wie im Fluge, und es konnten nur wenige Pausen [Nicolai, Du hattest doch das Bild von den schlafenden Mädels gemacht ,-) ] zur zwischenzeitlichen Regeneration genutzt werden. Also weiter SPAEY, nämlich relativ unregeneriert zurück zum Hotel, geduscht, umgezogen, zurück zum Club, Schlange gestanden von dem Buffet und dann ab in die Turnierparty, die wir dieses Mal noch in relativ guter Besetzung und für unsere Verhältnisse relativ früh (trotzdem sehr deutlich nach 00.00 Uhr) verließen. SPAEY war nämlich auch der DJ, der durch seinen nicht vorhandenen Plan seinen Teil dazu beitrug, die Tanzlaune der ü25-Teilnehmer zu bändigen. Wenige Stunden später muss man(n) allerdings sagen, dass der Sonntagvormittag sich so besser überstehen lässt…

Das oben angesprochene Foto...
Das oben angesprochene Foto…

Überhaupt der Sonntag: Ich glaube, das war unser erster Sonntagssieg in all den München-Jahren. Wir ließen den (allerdings schon etwas dezimierten) Schnitzeljägern nicht den Hauch einer Chance und quälten unsere bereits stark strapazierten Körper zu einem „souveränen“ 5:3. Da wir auch noch genügend Wagen und Fahrer dabei hatten, musste der Verfasser nicht unleidlich werden und kam einigermaßen zeitig zurück in den SPAEY-Stau in Richtung Bad Homburg. Angabegemäß erreichten die verschiedenen Fahrteams auf unterschiedlichen Strecken das Ziel alle mal irgendwann, so dass der Körper am späten Sonntag verdient auf Turniermodus „aus“ schalten durfte.

Für die Statistiker, hier alle Ergebnisse. Zunächst die Damen:

  • vs. Legendärs Ladies 0:2
  • vs. Roihessenperle (TV Alzey) 0:2
  • vs. Tönis Team (Alster) 0:2
  • vs. HC St. Pauli 0:4  😉
  • vs. ASV München 1:1
  • vs. Breisgauperlen 0:0
  • vs. ChakDe 1:3
  • vs. Rockstars (DHC, Turniersieger) 1:2

Und die Herren:

  • vs. Legionärs 0:1
  • vs. Schlossgeister (THC Ahrensburg) 1:2
  • vs. Keulen (Rheydter SV) 1:2
  • vs. ASV München (2. RL Süd!) 2:4
  • vs. Wildschweinrotte (DHC) 3:1
  • vs. Monte (Lübeck/Travemünde) 10:10 (am grünen Tisch)
  • vs. Schnitzeljäger 5:3

Wie immer war die Tour eine Reise wert, und auch für nächstes Jahr ist der Termin schon im Kalender eingetragen. Kleine Schwachpunkte dieses Jahr waren vielleicht die mit sieben Spielen doch schon sehr anstrengende Ansetzung und die Tatsache, dass es dieses Mal keine richtige Trennung zwischen Herren- und Seniorenmannschaften gab. Das war die letzten Jahre gefühlt besser (@Christian: das ist wirklich nur gefühlt). Neben dem (unsäglichen) DJ waren zudem die Long-Drink-Preise mit 7 Euro schon happig… Trotzdem: München 2015 – wir kommen!

Reschen wern mer krieschen – HCH-Feldturnier 2014

Unser diesjähriges Sommerturnier fand nicht wie sonst üblich am letzten, sondern am ersten Wochenende der Sommerferien statt. Am Samstag, dem 26. Juli 2014, konnten wir Teams vom MTV Kronberg, Offenbacher RV und Saar 05 (Pink Panther) sowie die Turniermannschaften German Wanderers und Waschbären (Kassel/Göttingen) am Usinger Weg begrüßen.

HCH-Feldturnier, 26. Juli 2014
HCH-Feldturnier, 26. Juli 2014

Das Wetter war grundsätzlich ordentlich (siehe Fotos). Nur gehört es bei unseren Sommerturnieren schon zur Tradition, dass es zwischendrin mal ordentlich regnet (siehe Fotos).

Toll! Es haben tatsächlich alle das gleiche Hemd an (Sven natürlich ausgenommen).
Toll! Es haben tatsächlich alle das gleiche Hemd an (Sven natürlich ausgenommen).

Spielergebnisse sind nicht überliefert, aber die sind bei unseren Turnieren ohnehin nicht so wichtig – außer für diejenigen, die gerne ihre eigenen Tore zählen, wie beispielsweise…

Statt weiterer Ausführungen hier einige bildliche Impressionen:

Clubjacke: Zur Tradition des Rowing Blazers

Über den Sinn und Zweck einer Clubjacke wurde an dieser Stelle ja schon ausführlich aufgeklärt. Wer, was das Tragen dieser Jacke angeht, immer noch etwas mentale Unterstützung braucht, dem sei der folgende kleine Film sehr ans Herz gelegt:

„This film tells the story of the authentic striped, piped, trimmed and badged rowing blazer, through the oarsmen and women who wear them today, with personal insights from athletes at the top of their game including Jack Carlson, Sophie Hosking, Ellie Piggott, Olivia Carnegie-Brown, Will Satch, Graham Benton and Karl Hudspith.“

Anlass für diesen Film ist die Veröffentlichung des Buches Rowing Blazers von Jack Carlson, das im Juni im Verlag Thames & Hudson erschienen ist. Das Buch ist eine Hommage an ein besonderes Kleidungsstück und seine lange Tradition, mit sehr schönen Photos von F.E. Castleberry, Editor des Blogs Unabashedly Prep.

Die Quintessenz in Sachen Clubjacke bringt in dem Film Graham Benton auf den Punkt: „It is about representing the club and all it stands for.“

Deutsche Ü55 mit HCH-Beteiligung WM-Vierter

Hennes Nationale war in den zurückliegenden Tagen beim FIH Masters Hockey World Cup 2014 in Rotterdam mit der deutschen Ü55-Nationalmannschaft aktiv. Für eine Medaille hat es zwar knapp nicht gereicht – am Ende Platz 4 –, aber das Team ist den „großen Drei“ seiner Altersklasse auf den Fersen. Die Spielergebnisse:

  • vs. Wales   2:0
  • vs. England   1:3
  • vs. Italien   7:0
  • Halbfinale vs. Niederlande   1:3
  • Spiel um Platz 3 vs. Australien   0:6   (unsere Jungs arg gehandicapt durch Verletzungen – auch bei Hennes, der nur mit Schmerzmittel spielen konnte)

Nachfolgend der Bericht von hockey.de:

Masters-WM 2014: Unser aller Hennes zeigt die Farben, auf die es ankommt.
Masters-WM 2014: Unser aller Hennes zeigt die Farben, auf die es ankommt.

„Noch hat das deutsche Ü55-Team die „großen Drei“ seiner Altersklasse an sich vorbeiziehen lassen müssen: Weltmeister England, Vize-Weltmeister Holland und den WM-Dritten, Australien. Gleichwohl hat das Turnier die sportliche Entwicklung des Teams eindrucksvoll bestätigt. Der hervorragende 4. Platz wurde auf der Grundlage guter Fitness mit einer außerordentlichen Teamleistung und eindrucksvollen Teamspirit erarbeitet und erspielt.

Das positive Gesamtergebnis, aber auch der krasse Leistungsunterschied zu den Nationen auf den Plätzen 5-9 sind für das Team und seinen Trainer Motivation genug, den Anschluss an die „großen Drei“ nicht zu verlieren, die sportliche Entwicklung des Gesamtkaders der Ü55 konsequent voranzutreiben und fit zu machen für die nächsten großen internationalen Herausforderungen.

Am letzten Septemberwochenende feiert die Ü55 seinen Jahresabschluss mit zwei Länderspielen in Stuttgart gegen unsere Hockeyfreunde aus der Schweiz. Ein würdiger Rahmen, mit dem wir auch diejenigen Spieler des Jahrgangs 1955 feierlich verabschieden wollen, die 2015 altersbedingt in die Ü60 wechseln werden. Unmittelbar danach beginnt bereits die organisatorische und sportliche Vorbereitung des Teams auf die Europameisterschaften 2015.“

Deutschlands Ü55 im Juni 2014 mit Hennes (vordere Reihe, zweiter von rechts)
Deutschlands Ü55 im Juni 2014 mit Hennes (vordere Reihe, zweiter von rechts)
Hennes im Einsatz für Deutschland
Hennes im Einsatz für Deutschland

Dass es nicht nur um Hockey ging, zeigt der Besuch des Denkmals „Die zerstörte Stadt“, den die Ü55-Nationalmannschaften aus den Niederlanden und Deutschland gemeinsam unternahmen. Das Mahnmal erinnert an die Zerstörung der Rotterdamer Innenstadt durch deutsche Fliegerbomben am 10. Mai 1940. Auch hierzu der Bericht von Andreas Hübbe auf hockey.de:

„Alle Teilnehmer an der gemeinsamen Gedenkveranstaltung in Rotterdam am Vormittag des spielfreien 10. Juni waren sich einig: Diesen Tag werden wir niemals vergessen. An diesem Tag waren es Sportler und Menschen, ‚wie Du und Ich’, die gemeinsam ‚Geschichte’ geschrieben haben, so das Fazit eines Teilnehmers der holländischen Ü55.

Zwei kurze aber unglaublich intensive Ansprachen, das gemeinsame Erinnern an die Zerstörung des Stadtzentrums durch deutsche Bomben im Zweiten Weltkrieg, der Rosenkranz, den jeder Teilnehmer mit seiner Rose um den Sockel des Denkmals wand und der abschließende Besuch der nach dem Krieg wieder aufgebauten St. Laurens Kirche, machten diesen Tag zu einem ergreifenden, sehr emotionalen Erlebnis.

Gestandenen Männern standen die Tränen in den Augen. Unsere holländischen Freunde haben uns ein großartiges Geschenk gemacht, indem sie uns auf diesem Weg begleitet haben. Dieser außergewöhnliche Tag belegt wieder einmal, wie wichtig und freundschaftsstiftend es ist, sich auch heute noch der Geschichte seines Landes zu stellen und bereit zu sein, dafür gelegentlich sehr ‚schmerzhafte’ Wege zu gehen.

Es waren vergleichsweise kurze Momente, die aber ein Leben lang unsere Haltung in dieser Frage prägen werden.“

Einen kleinen Eindruck des Besuchs gibt ein Fernsehbericht wieder, der am Abend des 10. Juni in den Niederlanden gesendet wurde. Auch wenn man nicht alles versteht, die Botschaft wird deutlich:

Hockey: In einer anderen Galaxie

Sehr guter Kommentar in der heutigen F.A.Z. von Peter Penders (früher selbst Bundesligaspieler und Trainer beim SC Frankfurt 1880).

Passend dazu: Penders Artikel in derselben Ausgabe über die Hockey-WM in den Niederlanden („An der Grenze“, Seite 30) und der Artikel von Michael Horeni über die Vorbereitung der Fußballnationalmannschaft auf die WM in Brasilien („In einer fernen Welt“, Seite 32). Größer könnte der Kontrast nicht sein: Hier in Hotellobbys urinierende Fußballprofis, ein Bundestrainer, der zwar gerne über Vorbilder redet, selbst aber keines ist, und vollkommen missratene PR-Aktionen; dort bodenständige, hart trainierende Hockeyspieler ohne jede Allüren, die seit zig Jahren Leistungen auf Weltniveau abliefern – ohne dafür fürstlich bezahlt zu werden.