„Das Trudel-Turnier!“ – 10. „Ahle-Wurscht-Turnier“ beim HC Kassel am 28./29. Januar 2006

Ein einziges Ereignis beherrschte die Sportschau-Diskussionen, die Stammtischpalaver und die Talk Shows des diesjährigen „Ahle-Wurscht-Turniers“: Manfred Wenzels Neun-Meter-Strafstoß gegen die Potsdamer Sport-Union. Beim Spielstand von 1:1 kurz vor Ende eines ruppigen Spiels verhängte der Schiri einen 9m (1) gegen Potsdam. Da sich die altbekannte und oft beschriebene „Homburger Seuche“ bereits wie eine Pandemie verbreitet hatte, trat nun der älteste Spieler Manni an den ominösen Punkt, versenkte den Ball im Tor und unser war der Sieg. Sie fragen sich, was kann daran so besonders sein, wenn ein hessischer alter Knacker einem preußischen alten Knacker ein Ei ins Tor legt? Sie hätten es mit eigenen Augen sehen müssen! Auch Mannis Schläger war schon von der Seuche befallen, der Ball kullerte dem Torwart zwischen die V-förmig gespreizten Kicker, der Torwart wähnte den Ball schon sicher, der Schiri begann schon die Arme seitlich zum Zeichen für den Abstoß zu heben, als Manni mit suggestivem Blick den Ball durch die Kicker über die Linie trudeln ließ, wo er mit einer einzigen vollen Umdrehung direkt hinter der Torlinie liegen blieb (2). Zuerst herrschte Ratlosigkeit bei Schiri und Torwart, dann ging ein beherzter Ruck durch den Schiri, und er wies mit einer eindeutigen Handbewegung auf den Mittelpunkt zum Anstoß.

Tooor???!??!!?!!!

Trotz des gleichzeitigen Turniers in Villingen, an dem unser GHT-Team teilnahm, konnten wir in Kassel mit einer starken Mannschaft auflaufen:

  • Tor: Jopi Hammersen
  • Verteidigung: Matthias Marsch, Knut Schaefer, Manfred Wenzel
  • Mittelfeld: Nicolai Hammersen, Hennes Jednat, Sigi Würtemberger
  • Angriff: Hini Krack, HaJo Radny

Gleich im ersten Spiel gegen den VfL Wolfsburg setzte es eine derbe Packung mit 1:5 Toren. Von einer Spieltaktik war bei uns nichts zu sehen. Irgendwie brauchen wir immer eine ellenlange Einlauf-, Warmlauf- und Auslaufzeit um ins Spiel zu kommen. Aber Hini schoss wenigstens einen Ehrentreffer, während HaJo einen 7m Strafstoß (3) vergeigte. Zum Spiel gegen Potsdam ist alles schon gesagt, HaJo schoss das erste Tor, Manni wurde zum umjubelten Held des Sports. Gegen Göttingen, die uns bei unserer ersten Turnierteilnahme abgezockt hatten (bemerkenswerterweise auch im ersten Samstagsspiel des damaligen Turniers), drehten wir den Spies um. Mit drei Toren von Hennes sowie je einem Tor von Knut und Nicolai siegten wir mit 5:1 Toren.

Das Organisationsglück der Turnierleitung hatte uns am Sonntagmorgen einen späten Turnierbeginn beschert, den wir aber freiwillig verschleudert haben, um ausgerechnet den Erfurtern eine frühe Heimreise zu schenken. Wir hätten schon am Samstag das Ergebnis aushandeln, auswürfeln, austrinken oder sonst wie auszocken können. Aber nein, auch wir mussten ja noch unser Scherflein dazu beitragen, die Transferleistungen in die „Neuen Bundesländer“ zu erhöhen (4). Also traten wir noch vor dem offiziellen Turnierbeginn um 8.05h GMT (5) an, um nach einem frustrierenden 0:0 Unentschieden – nur die Torleute sowie Sigi als unermüdlicher Kämpfer konnten sich auszeichnen und HaJo noch einen 9m vergeigen – zum zweiten Frühstück zu schlappen.

Der VfB Stuttgart hatte eine RoRo-Mannschaft (6) aufgeboten, fünf Mann auf dem Feld (plus Torwart), fünf Mann auf der Bank, kompletter Mannschaftswechsel (minus Torwart) in fünf Sekunden. Dank Knuts Feldtor hielten wir das 1:1 Unentschieden. Im vorletzten Spiel (das Letzte hatten wir ja biblisch zum Ersten gemacht!) gegen Travemünde (7) drehte Hennes trotz Handverletzung mit zwei Toren auf, Hini nutzte eine Vorlage von Nicolai zu seinem zweiten Tor, Nico traf mit seinem 9m, der Autor mit seinem nicht und – aller guten Dinge sind drei – HaJo vergeigte auch seinen letzten 9m Strafstoß. Das Gesamtergebnis spielt keine Rolle, einen Turniersieger gibt es laut Ausschreibung sowieso nicht (8), Hauptsache wir hatten mit drei Siegen, zwei Unentschieden und nur einer Niederlage eine positive Bilanz.

Matthias Marsch

  1. Nach den Turnier-Regeln im Alte Herren-Coronar-Sport werden wegen der Verletzungsgefahr beim Herauslaufen statt Strafecken 9m-Bälle vom Schusskreis gespielt.
  2. Hand aufs Herz, wer von Ihnen glaubt an magische Kräfte? Manfred Wenzel als Nachfolger von Uri Geller, dem Löffelbieger!?!
  3. Ein echter 7m-Strafstoß! Näher kommt man ungehindert nicht mehr an das Tor ran.
  4. Schalk-Golodkowski wird’s mit Freude vernehmen.
  5. GMT = Greenwich Mean Time, GMT plus 01.00h = Your Local Time Zone (www.greenwichmeantime.com).
  6. RoRo = Roll on-Roll off – Fährschiffstyp, berühmt-berüchtigt für seine schnellen Fahr- und Untergangszeiten.
  7. Unsere Nordlichter konnten sich gar erinnern, je von einem Hockey-Club in Travemünde gehört zu haben.
  8. Manni, schau mal auf die Internetseite des HCK! Ich meine den Bericht über unser Heimatturnier aus Kasseler Sicht.

2 Gedanken zu „„Das Trudel-Turnier!“ – 10. „Ahle-Wurscht-Turnier“ beim HC Kassel am 28./29. Januar 2006

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