Si ricorda?
Vor vier Jahren berichtete Ihnen der Autor über das 3. Torneo Internazionale Faccioli Nereo, Pasqua MIIM, als Schnee und Regen die Provincia Venetia heimsuchten, und die beste aller Ehefrauen anmerkte, warum denn in die Ferne schweifen, um gegen OF und N in Italien zu spielen.
Tempora mutantur et nos mutamur in illis
Es wurde alles anders, das Wetter, die Mannschaften, einfach alles. Gilberto, unser Veronese im Team des GHT, hatte zu seinem 50. Compleanno seine Freunde zu einem Turnier A eingeladen. Außer unserem Global-Hockey-Team mit den HCHlern Elke und Bio Zahn, Andreas Harz, Matthias Marsch, Wilhelm Rousselet, waren aus Germania nur Rosenheim und Deubumi anwesend. Die anderen Mannschaften in unseren Gruppen kamen zum torneo maschile aus Villafranca, Brescia und Bologna, zum torneo femminile aus Villafranca, Padova und Roma.
Gloria victoria
Abgesehen vom Spiel gegen Gastgeber Villafranca, das mit 0:3 verloren ging, konnte die squadra maschile des GHT ihre Gruppenspiele mit 2:1 gegen Brescia und 8:4 gegen Bologna gewinnen. Die squadra femminile war noch erfolgreicher, gewann gegen Villafranca und Roma jeweils 2:1 (das Ergebnis gegen Padova ist leider nicht überliefert). Aber unsere beiden Mannschaften kamen über Siege im Halbfinale (jeweils gegen Deubumi) in das Finale gegen die Damen und Herren aus Villafranca. Hier waren die giocatrici des GHT erfolgreicher als die giocatori. La portiera Elke Zahn konnte im 9m calcio di punizione den Sieg festhalten, wohingegen die Männer mit 3:4 unterlagen. Zum Trost durfte Andreas Harz die coppa d‘oro als bester marcatore mitnehmen. Sein gol von rechts außen war auch wirklich grandioso!
Gilberto vivat, crescat, floreat!
Hätte Gilberto eine Toga getragen und einen Lorbeerkranz auf seine Tonsur gelegt, er wäre das lebende Abbild eines römischen Senators, nicht wie Cäsar, eher wie Pompeius Crassus. Und er genoß das Bad in der Menge seiner zumeist weiblichen Gratulanten! Das Geburtstagsfest dauerte drei Tage. Es begann am Freitagabend mit selbst gemachten Antipasti im Clubhaus von Vallegio sul Mincio, setzte sich fort am Samstag in der Pizzeria Mix in Villafranca di Verona und endete am Sonntag mit hausgemachten Pasta mista in der Trattoria La Kantona in Mezzocane. Dazu floß der Wein aus der Region Venetien in Strömen aus den strohumflochtenen 100 Liter Glasballonen und Bruno, unser Torwart, verkostete seinen selbstgebrannten Grappa (nichts für zart besaitete Kehlen).
Gaudeamus igitur juvenes dum sumus
La Via sul Alpi wurde gesäumt von einem Besuch Veronas mit seinem Anfiteatro und einer Weinprobe auf dem Gut des Conte Serego Alighieri, einem direkten Nachfahren Dantes. Der Lago di Garda war einsam und menschenleer, keine Touristen, und in Meran erwachte so langsam der Frühling. Bella Italia!
Matthias Marsch
P.S.: lm Cafe al Teatro in Verona servieren noch immer die Zwillingsmaiden einen eccellente cappuchino mit eingeschäumten Herzen, Blüten, Ginko- oder Eichenblättern. Aber auch das weibliche Auge kann sich erfreuen, ein Cameriere, jung, schlank, groß gewachsen, feingliedrige Hände, schwarze kurze Locken, ein klassisch römisches Gesicht und stahlblaue Augen unter seidigen Wimpern, kurz: Ein Apoll von Veronese oder ein früher Alain Delon.