„Ultra Marathon“ – Hallenhockey-Heimat-Turnier in Bad Homburg am 15. Januar 2006

Der Turnierorganisator Manfred Wenzel der „Alten Herren“ des HCH, die sich seit grauer Vorzeit mit dem Signet „Schloßgeister“ schmücken, hatte in- und transpiriert von den Bildern und Nachrichten der Rally „Paris-Dakar“ und vom „Ironman“-Ultra-Triathlon auf Hawai einen Turnierplan aufgestellt, der die Grenzen der Hockey-spielerischen Leistungs- und Leidensfähigkeit der teilnehmenden Hockey-Senioren und Alten Herren aufzeigen sollte. Gleichzeitig wurden auch die drei Positionen Lage, Ausdauer sowie Kälte- und Hitzefestigkeit im „Auf der Bank sitzen“, „An der Theke rumdrücken“ und „Bier stemmen“ getestet (1). Bei sechs Mannschaften sollte jeder gegen jeden spielen, summa summarum 5x30min = 2h30min Nettospielzeit, dazu noch für uns „Alte Herren“ 4h10min Pause zwischen dem ersten und zweiten Spiel (Kältetest bei minus 8° Celsius Außentemperatur), dafür das dritte bis fünfte Spiel mit nur jeweils einer Spieldauer Pause (Hitzetest bei 37,8° Celsius Körpertemperatur). Das sind Bedingungen, die das Herz eines Ultras höher schlagen lassen.

Wer glaubte nun, diesen Anforderungen gewachsen zu sein?

  • Tor: Jopi Hammersen, Caesare NN (Argentinien)
  • Verteidigung: Matthias Marsch, Wilhelm Rousselet, Manfred Wenzel
  • Mittelfeld: Nicolai Hammersen, Hennes Jednat, Sigi Würtemberger
  • Angriff: Hini Krack, HaJo Radny, BiO Zahn

Aufgewiegelt von einigen Rädelsführern, an der Spitze unsere Hamburger Freibeuter und Vitalienbrüder Jopi und Nicolai, schlug die Mannschaft zurück! Erstens wurde das letzte Spiel der HCH „Schloßgeister“ versus SG Wanderers von 17 auf 12 Uhr mittags – „High Noon“ – verlegt (2) und zweitens dann später noch die Spielzeit auf 25 Minuten verkürzt.

Es gab massig Tore, jubelnde und Becker sägende Torschützen, „Mea culpa, mea maxima culpa“ hadernde Verteidiger und sich an die Brust schlagende Torwarte, pfeifende Schiris und meckernde Verpfiffene, unschuldige Täter und theatralisch schwalbende Opfer. Es gab HCH-Spieler wie HaJo, denen das Programm immer noch zu lasch war, die den ultimativen Kick auch in anderen Mannschaften suchten und dort ihre Tore schossen. Es gab also alles, was das Herz der überwiegend weiblichen Zuschauer (siehe PPS) noch höher schlagen ließ.

Aber es gibt keine Aufzeichnungen darüber, wer, in welchem Spiel, in der wievielten Spielminute, auf welche Weise ein Tor geschossen hat. Es gibt keine offiziellen Ton-, Bild- oder sonstige Aufzeichnungen davon, keiner von der Turnierleitung hat sie notiert, keiner ein Pressekommunique herausgegeben (3). Sie sind dem Vergessen anheim gegeben. Aber wer sollte sich schon für ihre Namen interessieren, doch nur sie selbst oder ihre allernächste Entourage? Denen, die sich verewigt wissen wollen, sei gesagt: Sic transit gloria mundi.

Aber halt, der Autor erinnert sich: An das Spiel gegen die „Rebläuse“ vom TV 1846 aus Alzey, oder irgendwie so etwas mit „Wein“, eigentlich kein allzu wichtiges Spiel. Es ging nur noch um Platz, nicht um Sieg – den hatte die „Young Stars“ vom WTHC aus Wiesbaden mit 10:0 Punkten und 32:10 Toren längst in der Tasche. Aber bei Alzey spielte Knut Schaefer, das Homburger Urgestein, der Hockey-Mentor des Autors, versus Hennes Jednat, den Stern des SC 1880, den HCH-Hockey-Apollo mit den geflügelten Fersen, den Torgewaltigen. Aber auch Götter werden schwach, keinen 9m Strafstoss konnte er verwandeln. Das mußten Spieler aus der Abwehr wie der Doktor oder der Autor übernehmen. Ihm gelang hier sein erstes und gleichzeitig letztes und folglich einziges Tor im Ultra-Turnier. Andere waren erfolgreicher: Nicolai und Hennes (wer sonst?) waren die Ultra-Torschützen (4), Hini knipste auf Vorlage von den beiden, Manni und Wilhelm versenkten vom Neuner, Bio stand nur das Aus oder der Pfosten im Weg, Nicolai traf aus unmöglichem Winkel, sein Bruder Jopi war den Strapazen nicht gewachsen und wurde nach dem zweiten Spiel von Caesare Borgia (?) ersetzt (5), Sigi Du? Er fegte die rechte Außenbahn frei.

Für diejenigen Statistiker, die es nun wirklich genau wissen wollen, sind hier die Ergebnisse:

  • HCH — TV 1846 Alzey 5:5
  • HCH — HC Kassel 5:5
  • HCH — WTHC Wiesbaden 2:7
  • HCH — ORV Offenbach 6:3
  • HCH — SG Wanderers 3:0

Das macht dann 6:4 Punkte, 21:20 Tore und die Bronze Medaille! Silber ging an die Alzeyer „Rebläuse“.

Matthias Marsch

PS: Wirklich gefreut haben wir uns über den „Ex“ und die ganz „alten“ Alten Herren unter den Zuschauern, wie Adi Harz, Heinz Dähn, Jochen Dau, Dieter Fuchs (ehemaliger Torwart) mit Gemahlin, Erwin Trost.

PPS: Danke an Ingrid Beyer, Dagmar Friedrich-Tietz (Happy Birthday to You!), Christa Herzberger, Elke Zahn für die Bewirtung und fürs Zuschauen!

PPPS: Danke an Jürgen Beyer für die Turnierleitung!

  1. Auf den Spitzen-Kalibern Schweizer und Sächsischer Uhrenmanufakturen AP, JlC, IWC, Patek Philippe, Glashütte, Lange wird dazu angegeben: 32 Jewels – Adjusted five Positions – Cold and Heat.
  2. Der Autor hat dieses Spiel im Sinne des Wortes verschlafen, da er Störtebekers kopfloses Schicksal vor Augen nicht an den Sieg der Meuterei geglaubt und sich nach den Strapazen des ersten Spiels zu Hause noch mal aufs Ohr gelegt hatte.
  3. Der Lektor dieses Artikels, Adi Harz, merkte an, dass es einen offiziellen Spielberichtsbogen gäbe. Der Autor erwiderte, dass ihm dieser vorläge, er aber nur die o.g. Gesamtergebnisse enthielte: => Keine Korrektur!
  4. Exakte Zahlen sind nicht bekannt, Nicolai beansprucht 5 der 21 Tore.
  5. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, er hat den Kältetest in seiner Torwart-Rüstung erwartungsgemäß bestanden, aber er hatte familiäre Verpflichtungen.

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