Um ihren neuen Kunstrasenplatz einzuweihen, hatten uns die Hockey-Senioren des SC Idar-Oberstein zu einem Spiel in ihre Stadt eingeladen. Idar-Oberstein hat – nach eigenem Bekunden – „Weltbedeutung in der Herstellung und im Handel mit Schmuck und Edelsteinen“. Da wurde es natürlich höchste Zeit, dass solch Hockey spielende Rohdiamanten wie die HCH-Senioren mal den nötigen Schliff erhielten.
Angesichts der äußeren Bedingungen hätten wir vielleicht wirklich so etwas wie einen „Schleifer“ gebraucht, um auf Touren zu kommen. 14 Grad kurz vor Sommerbeginn waren nicht gerade dazu angetan, unseren Spielwitz zu fördern. Christian (H.) spielt die meiste Zeit sogar in langer Hose. Das geht ja eigentlich gar nicht.
Was das Spiel betrifft, waren wir gespannt, ob wir es mehrheitlich überhaupt überstehen würden. Es sollte nämlich ein „normales“ Hockeyspiel sein, also elf gegen elf über 70 Minuten. Die meisten von uns konnten sich kaum noch erinnern, wann sie das zum letzten Mal gemacht hatten. Wir sind doch mehr Kleinfeld oder Spiele über 20, 25 Minuten gewohnt. Um es kurz zu machen: Es ging gut. Wir haben sogar 2:1 (Tore: Christian L., Nicolai) gewonnen, wobei wir eine ganze Reihe weiterer guter Möglichkeiten ungenutzt ließen.

Zwei Besonderheiten sollen nicht vergessen werden: Nach längerer Zeit traten wir wieder einmal mit Dame an. Zwar „nur“ eine, aber Kathrin ließ es sich nicht nehmen, uns im „Kleinen Blauen“ zu unterstützen. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung. Außerdem hatten wir einen veritablen Abräumer in der Verteidigung: Kay Urban brachte seinen alten Mitstreiter Sebastian Kopf (Kalli) aus gemeinsamen Kronberger Tagen mit. Es wäre schön, wenn wir auch in Zukunft auf seine Einsätze bauen könnten.

Nach dem Spiel gab es im Clubhaus des SC das Idar-Obersteiner „Nationalgericht“, den Spießbraten. Bei dieser Gelegenheit konnten wir mit Christian (H.) noch einmal eine denkwürdige Szene kurz vor Ende des Spiels durchgehen, als er allein auf das Tor zulief und nur noch Torwart zu überwinden hatte. Der allerdings wurde, wie Christian feststellte, je näher er kam immer größer. Irgendwann war er zu groß – das Unternehmen scheiterte.
Nachdem ihm ungefähr fünf Mitspieler erläutert hatten, was zu tun ist, wenn man allein (mit Ball versteht sich) auf den Torwart zuläuft, quittierte Christian all die gut gemeinten Ratschläge mit dem Satz des Tages: „Was wollt Ihr eigentlich? Ich war genauso gut wie Hennes, der hat auch kein Tor geschossen.“ Was soll man dazu noch sagen?